Ein Awacs-Flugzeug (Englisch für "Airborne warning and control system“) vor dem Start auf der Rollbahn am Nato-Flugplatz in Geilenkirchen.
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Ein Awacs-Flugzeug (Englisch für "Airborne warning and control system“) vor dem Start auf der Rollbahn am Nato-Flugplatz in Geilenkirchen.

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Bedrohung an Nato-Flugplatz? Was bislang bekannt ist

Bedrohung an Nato-Flugplatz? Was bislang bekannt ist

Auf dem Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen heißt es inzwischen: Entwarnung. Zuvor war dort die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden. Was wissen wir zu der möglichen und offenbar beendeten Bedrohungslage – und welche Fragen sind noch offen?

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Wegen einer möglichen Bedrohungslage hatte die Nato die Sicherheitsstufe auf ihrem Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen am Donnerstagabend angehoben – auf die zweithöchste Stufe "Charlie". Nun ist sie wieder abgesenkt worden, auf "Bravo+" wie ein Sprecher des Stützpunktes bei Aachen der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Doch einige Fragen sind noch nicht geklärt.

Sicherheitsstufe auf Nato-Flugplatz erhöht: Das war passiert

Als Vorsichtsmaßnahme seien am Donnerstag alle Mitarbeiter des Stützpunkts, die nicht für den Einsatz benötigt würden, nach Hause geschickt worden. Das erklärte ein Sprecher der Air Base. Hintergrund seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen. Den Angaben zufolge sind die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flugplatz nun wieder auf dem Level, der seit Beginn des Krieges in der Ukraine gelte.

Der Flugbetrieb laufe planmäßig weiter, er sei auch am Donnerstag nicht unterbrochen worden, sagte Presseoffizier Brett. "Flugzeuge starten und landen weiter." Die Nato hat in Geilenkirchen das fliegende Frühwarnsystem Awacs stationiert. 14 umgebaute Boeing-707-Maschinen überwachen den Luftraum mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Gefahren und der Vorwarnung des Bündnisses. Am Flughafen gebe es von Montag bis Freitag zwei bis drei Awacs-Flüge pro Tag. Am Wochenende werde nicht geflogen.

Sicherheitsstufe "Charlie": Keine Auswirkungen auf Bundeswehr

Im Nato-Jargon bedeutet die Sicherheitsstufe "Charlie", dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischen Aktionen gegen das Bündnis sehr wahrscheinlich ist. Dennoch sagte ein Sprecher der Air Base: "Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können."

Erfolgt ein Terroranschlag oder steht unmittelbar bevor, wird bei der Nato die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen: Delta.

Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums betonte, dass der Vorgang "keine Auswirkungen auf die Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der Bundeswehr" habe. Es bestehe "kein Zusammenhang zu unseren militärischen Liegenschaften in Deutschland". Bei der Bundeswehr gelte nach wie vor die niedrigste Sicherheitsstufe Alpha.

Was wir nicht wissen

Die Polizei Köln übernahm am Abend die Ermittlungen. Weitere Details wurden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte. "Die Polizei Köln steht im ständigen Austausch mit den zuständigen nationalen Sicherheits- und Justizbehörden sowie den Verantwortlichen des Nato-Stützpunktes in Geilenkirchen", sagte ein Sprecher der Polizei in Köln.

Doch warum die Sicherheitsstufe in Geilenkirchen erhöht wurde und was dahinterstecken könnte, darüber kann man zurzeit nur spekulieren. Die Polizei, das deutsche Verteidigungsministerium und die Nato machten dazu keine Angaben. Spekulationen zu Drohnen-Überflügen über den Flugplatz wies Brett aber zurück. "Das ist absurd." Für nicht legitimierte Flugzeuge sei das Überfliegen der Air Base verboten. Von Werk seien Drohnen zudem so eingestellt, dass sie gar nicht in Flugverbotszonen navigieren könnten. Und: Der Luftraum werde natürlich – wie bei jedem Flughafen – genau beobachtet. "Hier ist nichts drübergeflogen."

Drohnen, Sabotageverdacht, Gewahrsam: Kürzlich mehrere Vorfälle

Ob die mögliche Bedrohungslage in Geilenkirchen mit diversen Vorfällen in der jüngsten Vergangenheit zusammenhängt, darüber gibt es aktuell auch keine Informationen. Etwa waren Medienberichten zufolge am Donnerstag mehrere Drohnen über einem Industriegelände in Brunsbüttel gesichtet worden. Woher sie stammen und welches Ziel sie hatten, ist unbekannt.

Ebenso wenig ist bekannt, ob der Sabotageverdacht an mehreren Bundeswehrstandorten vor rund einer Woche, auch in Bayern, mit der erhöhten Sicherheitsstufe in Geilenkirchen zu tun hat. Auch in Geilenkirchen selbst waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden: Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich ein Mensch im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht habe sich aber nicht erhärtet.

Bereits im Juli herrschte auf US-Militärstützpunkten in Deutschland und anderen europäischen Ländern Medienberichten zufolge erhöhte Alarmbereitschaft wegen Terrorgefahr. Das Pentagon habe auf den Stützpunkten die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie ausgerufen, berichtete der US-Sender CNN damals unter Berufung auf zwei nicht namentliche genannte Regierungsvertreter. Unklar blieb die Art der angeblichen Bedrohung.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

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