Im vergangenen Jahr kümmerten sich die Gelbe Engel des ADAC um 3,5 Millionen Pannen. Seit neuestem vergleicht der Automobilclub dabei auch Elektro- und Verbrennerautos. Wer bleibt häufiger liegen? Das bisherige Ergebnis ist eindeutig.
Bisherige Bilanz: Junge Elektroautos sind zuverlässiger als Verbrenner
Von 1.000 Elektroautos, die 2021 neu zugelassen wurden, hatten 2,8 im vergangenen Jahr eine Panne. Bei den Verbrennern aus dem gleichen Baujahr waren es 6,4, also mehr als doppelt so viele Pannen. Bereits im Jahr zuvor hatte der ADAC schon mal so einen Vergleich durchgeführt. Da ging es um Autos, die 2020 erstmalig zugelassen wurden, und auch da zeigte sich, dass die sogenannte Pannenkennziffer bei den Elektroautos niedriger war als bei den Verbrennern. Allerdings war dort der Abstand noch geringer, es gab 7,6 Pannen bei Elektroautos pro 1.000 Fahrzeugen und 9,5 Pannen bei den Verbrennern.
Damals lag der Abstand aber noch bei 1,9 Pannen, er ist jetzt also größer geworden. Für den ADAC auch ein Beleg dafür, dass sich in der Entwicklung der Elektroautos viel tut. Für eine abschließende Bewertung über die Zuverlässigkeit von Elektroautos sei es aber noch zu früh, sagte ADAC-Sprecher Michael Gebhardt dem BR. Da müsse man noch weitere Baureihen abwarten und vergleichen.
Ursachen für Pannen
Wenn es um die Hauptursache für Pannen geht, sind Elektro und Verbrenner wieder gleich. Meist ist es die Starterbatterie, die schlapp macht. Allerdings gibt es dann doch einen Unterschied und zwar bei den jüngeren Fahrzeugen, die 2021 zugelassen wurden. Die Pannenkennziffer ist bei den Elektroautos halb so hoch wie bei den Verbrennern, sie liegt bei 1,2 und bei Verbrennern im vergangenen Jahr bei 2,4.
Da der Elektroantrieb einfacher konstruiert ist wie ein Verbrennungsmotor liegt es auf der Hand, dass es auch bei den Motoren und dem Motormanagement weniger Probleme gab. Außerdem mussten Pannenhelfer weniger Türen öffnen. Viele E-Autos seien ab Werk mit dem Keyless System ausgestattet, erklärt ADAC-Sprecher Michael Gebhardt. Dabei könne man den Schlüssel in der Hosentasche lassen. Deshalb habe man deutlich weniger Einsätze gehabt, bei denen sich Autofahrer aus ihrem Fahrzeug ausgesperrt haben. Viele E-Fahrzeugen lassen sich zudem per App oder durch den Hersteller öffnen. Diese Technik gibt es zwar auch Verbrennern, allerdings seien diese in deutlich weniger Autos serienmäßig verbaut, stellt man beim Automobilclub fest.
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