Nach Tausenden kleinen Erdbeben in der Region der griechischen Urlaubsinsel Santorini haben Wissenschaftler dort eine Art Dauerbeben registriert. "Es gibt einen mehr oder wenig kontinuierlichen Tremor in der Region von Santorini", teilte das Europäisch-Mediterrane Seismologische Zentrum (EMSC) auf der Plattform X mit. Das Beben habe mehrere Stunden gedauert.
Wissenschaftler: "Viele kleine Mikrobeben"
Die Forschenden vermuten, dass flüssiges Magma im Untergrund das Phänomen verursache. Sicher sagen könnten sie das aber nicht. "Diese Flüssigkeitswanderungen könnten in der Erdkruste stattfinden und sind nicht unbedingt ein Anzeichen für einen Ausbruch", fügten sie auf X hinzu.
Auch Athanasios Ganas, Forschungsleiter des Geodynamischen Instituts Athen, sagte gegenüber der Zeitung "To Proto Thema": "Es handelt sich um viele Mikro-Erdbeben, die vermutlich durch die Bewegung vulkanischer Flüssigkeiten verursacht werden."
14.000 Beben innerhalb von zwei Wochen
Die Erde nordöstlich von Santorini bebt bereits seit Wochen – im Zeitraum vom 26. Januar bis 9. Februar mehr als 14.000 Mal. Diese Zahl hat das seismologische Labor der Universität Athen veröffentlicht. Auch am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche wackelte die Erde zusammengenommen mehr als 200 Mal.
Die meisten Menschen haben die Insel verlassen. Fachleute sehen aber bisher keine Hinweise auf eine große Eruption. Bereits in den Jahren 2011 und 2012 seien solche Dauerbeben registriert worden – ohne Folgen, erklärte die Geologin Evi Nomikou von der Universität Athen auf Facebook.
Mit Informationen von dpa und AP
Video vom 4. Februar: Flucht von der Ferieninsel Santorini
Mehrere tausend Bewohner von Santorini verließen sicherheitshalber die Insel.
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