Beim Bau des Brennerbasistunnels zwischen Österreich und Italien zeichnet sich mittelfristig ein erster Durchbruch ab. Beim Erkundungsstollen fehlten nur noch 1.600 Meter, bis sich die von Süden und Norden kommenden sechs Meter breiten Röhren träfen, teilte die Brennerbasistunnelgesellschaft (BBT SE) mit.
Aufgrund des vergleichsweise langsamen Sprengvortriebs von wenigen Metern pro Tag sei mit dem Durchbruch voraussichtlich bis Ende des Jahres zu rechnen, so ein BBT-Sprecher. "Es wäre ein Meilenstein." Der zwischen den beiden Hauptröhren verlaufende Erkundungsstollen soll Aufschluss über die Beschaffenheit des Gebirges geben und dadurch Baukosten und -zeiten minimieren.
Der längste Eisenbahntunnel der Welt nimmt Gestalt an
Der mit 64 Kilometer längste Eisenbahntunnel der Welt mit zwei Hauptröhren soll den Güterverkehr und die Reise mit der Bahn auf der Strecke München-Verona deutlich attraktiver machen. Bei den für den Zugverkehr vorgesehenen Hauptröhren fehlen den Angaben zufolge noch 47 Kilometer. Sie sollen im ersten Halbjahr 2028 fertig sei. Neben den Fahrtunneln wurden bisher 55 Kilometer Erkundungsstollen und 43 Kilometer Zufahrt-, Rettungs- und Logistiktunnel ins Gestein gebohrt.
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Brennerbasistunnel: Bedarf und Chancen
Der Tunnel sei "eines der dringendsten und notwendigsten Projekte unserer Zeit, denn er wird nicht nur die Anrainer der Brennerautobahn entlasten, sondern auch einen massiven Beitrag zur Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene leisten", schrieb der Deutsche Botschafter in Österreich, Vito Cecere, am Montag nach einem Baustellenbesuch auf der Plattform X, vormals Twitter. Tirols Landesverkehrsminister René Zumtobel mahnte, dass bis zur Eröffnung des längsten Eisenbahntunnels der Welt die Schiene gegenüber der Straße noch attraktiver werden müsse, "um dieses monumentale Bauwerk vom ersten Tag an voll ausnutzen zu können".
Probleme in Bayern
Während in Tirol die Bohrmaschinen dröhnen und die Bagger für den neuen Nordzulauf arbeiten, wird auf bayerischer Seite weiterhin um den Verlauf der Trasse gerungen. Insbesondere in der Nähe von Rosenheim haben sich Bürgerinitiativen gebildet, die entschieden gegen einen Neubau des Tunnels sind. Sie sind der Meinung, dass eine Modernisierung der bestehenden Strecke ausreicht, um mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Im Januar haben sie ein alternatives Konzept vorgelegt, das sie als schneller, kostengünstiger und nachhaltiger betrachten.
Mit Informationen von dpa
Im Video: In Tirol wird gebaut, in Bayern gestritten (14.12.23)
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