Finnland wird am heutigen Dienstag offiziell der Nato beitreten. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg an. Die Dokumente dazu würden am Rande eines Außenministertreffens in Brüssel überreicht.
"Historischer Tag" für mehr Sicherheit
"Das ist wirklich ein historischer Tag", sagte Stoltenberg noch tags zuvor in Brüssel. Es sei ein guter Tag für die Sicherheit Finnlands, für die nordische Sicherheit und für das Bündnis insgesamt. Am Nato-Hauptquartier soll Dienstagnachmittag zum ersten Mal die finnische Flagge gehisst werden.
Außerdem hatte der Nato-Generalsekretär die Selbstbestimmtheit des nordeuropäischen Staates auch unter dem Dach der Nato unterstrichen. "Es wird keine Nato-Truppen in Finnland ohne Zustimmung Finnlands geben." Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass dort mehr Nato-Manöver abgehalten werden könnten.
Schweden solle schnell in Nato folgen
Nach den Worten von Stoltenberg werde er auch alles dafür tun, damit nach Finnland auch Schweden schnell zum vollen Mitglied der transatlantischen Allianz wird. "Ich bin zuversichtlich, dass das passieren wird", sagte Stoltenberg zum Auftakt eines Treffens der Außenministerinnen und Außenminister.
Unterstützung des Beitritts von Finnland gab es auch aus Deutschland. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann schrieb auf Twitter "Willkommen, Finnland" in der Landesprache. Sie nannte den Beitritt des Landes ein wichtiges Signal. "Nur gemeinsam können wir Freiheit & Demokratie gegen Despoten dieser Welt schützen", twitterte sie.
Auch aus der Opposition kommt Zustimmung. So hat der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt die freie Bündniswahl von 1990 nochmals betont. "Mit dem Beitritt nimmt Finnland sein Recht auf freie Bündniswahl in Anspruch, das in der Charta von Paris aus dem Jahre 1990 und in der NATO-Russland-Grundakte, die der damalige russische Präsident Boris Jelzin 1997 mitunterzeichnet hat, festgeschrieben ist."
Monatelange Blockade durch die Türkei und Ungarn
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte sich Finnland gemeinsam mit Schweden entschlossen, die Bündnisfreiheit aufzugeben.
Einem Nato-Beitritt müssen allerdings alle Mitgliedstaaten zustimmen - und das verhinderten die Türkei und Ungarn durch ihr Nein über Monate. Erst in der vergangenen Woche hatten die Parlamente der beiden Länder den Beitritt Finnlands dann doch noch ratifiziert.
Im Falle Schwedens steht ihre Zustimmung noch aus.
Mit Informationen von dpa und AFP
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