Eigentlich sollen die Lieferungen notleidenden Menschen im Gazastreifen helfen, doch am Freitag kam es zu einem tragischen Unfall: Fünf Menschen sind von einem Hilfsgüterpaket aus der Luft erschlagen worden. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium bestätigte auf Anfrage eines dpa-Mitarbeiters vor Ort die Anzahl der Opfer. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie das große Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte.
Ein Bewohner des Flüchtlingslagers al-Schati im Westen der Stadt Gaza berichtete laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP, der Fallschirm eines Hilfspakets habe sich nicht geöffnet und die Lieferung sei ungebremst auf ein Häuserdach gestürzt, wo sich Menschen in der Hoffnung auf Hilfsgüter versammelt hatten.
Jordanien: Fehler bei keinem eigenen Flugzeug
Jordanien distanzierte sich am Freitag von dem Vorfall. Die staatliche Nachrichtenagentur berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass der technische Fehler bei keinem der beteiligten jordanischen Flugzeuge aufgetreten sei.
Die USA und andere Nationen hatten am Samstag begonnen, angesichts der katastrophalen Versorgungslage vor allem im Norden des umkämpften Küstenstreifens Hilfslieferungen mit Lebensmitteln an Fallschirmen abzuwerfen.
Caritas international lehnt Gaza-Hilfen per Fallschirm ab
Caritas international hatte den Hilfsgüter-Abwurf über dem Gazastreifen als Armutszeugnis und Symbolpolitik kritisiert. "Unkontrolliert abgeworfene Hilfsgüter sind die schlechteste Form der Hilfe. Sie stellen keineswegs sicher, dass die geschwächte Bevölkerung die lebenswichtige Unterstützung auch erhält und sind von daher ein Armutszeugnis", so der Leiter der Hilfsorganisation, Oliver Müller, am Montag in Freiburg.
Nur eine geordnete Verteilung am Boden könne sicherstellen, dass besonders gefährdete Menschen wie Kinder, Frauen, alte Menschen und Personen mit Behinderungen wirklich erreicht würden. Abwürfe aus der Luft führten zu Verteilungskämpfen und beförderten nur das Recht des Stärkeren, sagte Müller.
Am Wochenende hatte das US-Militär erstmals Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Laut Hilfsorganisationen ist die humanitäre Situation der Menschen katastrophal. Bald sollen auch Lieferungen über den Seeweg starten, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekannt gab.
Mit Informationen von dpa, AFP und KNA
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Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.
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