Die Feuerwehren in Griechenland sind derzeit im Dauereinsatz: Das gewaltige Feuer im Dadia-Nationalpark im Nordosten des Landes wütet auch am Sonntag unkontrolliert weiter. In der Nacht wurde das Dorf Dadia evakuiert, am Morgen waren Militär und Forstarbeiter im Einsatz, um Schneisen in die Pinienwälder zu schlagen und dadurch die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern.
Auch die Löscharbeiten am Boden und in der Luft wurden fortgesetzt. 320 Feuerwehrleute waren mit 68 Löschzügen im Einsatz. Landesweit sollen dem Zivilschutz zufolge aktuell so gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und Löschflugzeuge im Einsatz sein.
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Brand auf Lesbos unkontrolliert
Ebenfalls unkontrolliert blieb ein großer Brand auf der Südseite der Ferieninsel Lesbos, wo bereits am Vortag eine Ortschaft evakuiert wurde. Mehrere Häuser und Autos brannten ab. In der Region wehte zuletzt starker Wind, der die Flammen zusätzlich anfachte.
Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert, wie die Feuerwehr mitteilte. Unter anderem brannte ein Umspannwerk der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft in der Nähe der Stadt Larisa in Thessalien. Für Sonntag schätzten die Behörden die Brandgefahr weiterhin als hoch ein.
Die Hitze hält weiter an
Meteorologen kündigten für die kommenden Tage bis Anfang August hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad und Trockenheit an. Ärzte rieten den Menschen in Griechenland - allen voran Touristen - zur Vorsicht. Die lange Hitzewelle werde den Körper stark belasten. Alkohol oder zuckerhaltige Getränke solle man nicht zu sich nehmen.
"Hut aufsetzen, weite helle Baumwollkleidung tragen, viel Wasser trinken, immer wieder lauwarm duschen oder im Meer schwimmen und Obst und Gemüse essen", empfahl ein Arzt am Freitag im staatlichen Rundfunk. Fußgänger sollten möglichst auf der schattigen Straßenseite gehen.
Feuerwehren trainieren Waldbrandbekämpfung in Griechenland
Um für die weitere Lage gewappnet zu sein, trainieren derzeit rund 200 Feuerwehrleute aus sechs europäischen Ländern im waldbrandgeplagten Griechenland den Kampf gegen solch verheerende Feuer. Das 15-köpfige deutsche Team kommt aus Baden-Württemberg und hat bereits eine Woche Training hinter sich.
"Sehr anstrengend, sehr interessant, sehr beeindruckend", bilanzierte Stefan Hermann, Kreisbrandmeister im Zollernalbkreis, am Wochenende gegenüber der dpa. Hintergrund ist ein EU-Pilotprogramm zur Waldbrandbekämpfung.
Brände in Spanien - Sorge um Teneriffa
Trotz einer Entspannung der Lage in den vergangenen Tagen nimmt die Serie der Waldbrände auch in Spanien noch kein Ende. Am Sonntag bereitete ein Feuer auf Teneriffa Sorgen.
Auf der bei Touristen beliebten Kanaren-Insel hätten die Flammen bereits mehr als 2.150 Hektar zerstört, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am späten Samstagabend. 585 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden im Norden der Insel seien in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche ausländische Wandertouristen seien am nahe gelegenen Nationalpark Teide vor den Flammen gewarnt worden.
Regionalpräsident: "Müssen Feuer so schnell wie möglich löschen"
Bei der Bekämpfung der Flammen hätten die rund 150 Einsatzkräfte zuletzt auch dank höherer Luftfeuchtigkeit und schwächerer Winde große Fortschritte gemacht. Der für Sonntag und Montag angekündigte Temperaturanstieg auf bis zu 38 Grad mache aber Sorge. "Wir müssen das Feuer daher so schnell wie möglich löschen", sagte Torres.
Alle Waldbrände in Spanien waren inzwischen gelöscht oder weitgehend unter Kontrolle - bis auf den Brand auf Teneriffa und zwei Feuer, die am Samstag in Yunquera nordöstlich von Madrid sowie in Olmeda del Rey südöstlich der Hauptstadt ausgebrochen waren und am Sonntag von insgesamt 235 Einsatzkräften bekämpft wurden.
Waldbrand im Südwesten Frankreichs nach elf Tagen eingedämmt
Einen Waldbrand im Südwesten Frankreichs konnte die Feuerwehr nach elf Tagen unterdessen unter Kontrolle bringen. Das Feuer sei nun eingedämmt, teilten die örtlichen Behörden am Samstag mit. Tausende Einwohner der Gemeinde La Teste-de-Buch, die in den vergangenen Tagen in Sicherheit gebracht worden waren, können demnach in ihre Häuser zurückkehren.
Mit Blick auf einen weiteren Großbrand in der Region konnte die Feuerwehr am Samstag hingegen noch keine Entwarnung geben. Das Feuer in der Gemeinde Landiras weite sich zwar nicht mehr aus, teilte die Präfektur des Départements Gironde mit. Es gebe aber noch mehrere aktive Brandherde und es bestehe die Gefahr, dass das Feuer wieder aufflamme.
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Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz
Mittlerweile ist auch im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ein Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer erstrecke sich auf einer Fläche von rund sieben Hektar unweit des bei Touristen beliebten Prebischtors, teilte die Nationalparkverwaltung am Sonntag mit. Zahlreiche Feuerwehrleute bekämpften die Flammen, auch ein Polizeihubschrauber und ein Löschflugzeug waren im Einsatz. Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite.
Erschwert wurden die Löscharbeiten durch das schwer zugängliche Gelände. Die Rauchwolke war noch aus großer Entfernung zu sehen. Die genaue Ursache steht noch nicht fest - es wird aber vermutet, dass menschliche Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt haben könnte.
Mit Material von dpa und AFP.
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