(Symbolbild) Ein Rotstift liegt auf einer Abrechnung für die Grundsteuer.
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(Symbolbild) Etwa zwei Drittel der Eigentümer warten immer noch auf ihre Grundsteuerbescheide.

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Viele Grundsteuerbescheide fehlen immer noch – und jetzt?

Viele Grundsteuerbescheide fehlen immer noch – und jetzt?

Ab morgen soll eigentlich in ganz Deutschland die neu berechnete Grundsteuer greifen. Aber viele Eigentümer warten noch auf ihren Grundsteuerbescheid. Rund zwei Drittel der Hausbesitzer haben noch keine Nachricht von ihrer Kommune bekommen. Was tun?

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Etwa zwei Drittel der Eigentümer warten immer noch auf ihre Grundsteuerbescheide. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Eigentümerverbands Haus und Grund. Der Verband rät: Wer noch keinen Grundsteuerbescheid mit den neuen Werten bekommen hat, soll die Grundsteuer vorerst auch nicht überweisen.

Daueraufträge überprüfen

Auch der Bund der Steuerzahler empfiehlt, Eigentümer sollten Daueraufträge überprüfen, damit nicht zu viel bezahlt wird und das Geld später aufwendig zurückgeholt werden muss. Die Grundsteuer wird meist einmal im Quartal fällig, das nächste Mal am 15. Februar.

Grundsteuerreform wegen veralteter Werte

Die Grundsteuerreform war nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nötig geworden. Bisher wurde sie anhand völlig veralteter Werte ermittelt. Im Westdeutschland stammen die aus dem Jahr 1964, in Ostdeutschland sogar aus dem Jahr 1935.

Millionen Grundstücke und Immobilien mussten deshalb neu bewertet werden. Dazu mussten Eigentümer zunächst eine Grundsteuererklärung mit Daten zu Immobilie und Grundstück beim Finanzamt einreichen.

Hebesatz je nach Kommune unterschiedlich hoch

Die Finanzämter haben dann sogenannte Grundsteuermessbescheide verschickt, erst dann sind die Kommunen an der Reihe. Sie müssen über die alles entscheidende Größe beraten, die sogenannten Hebesätze. Vereinfacht gesagt lautet die Rechnung: Hebesatz mal Grundstückswert gleich Höhe der Grundsteuer – und der Hebesatz ist in jeder Kommune unterschiedlich hoch. Der Freistaat hat sich für das reine Flächenmodell entschieden.

Unterm Strich soll die Grundsteuerreform aufkommensneutral sein. Das heißt, insgesamt betrachtet sollen die Einnahmen aus der Grundsteuer nach der Reform nicht höher sein als vorher. Das allerdings ist nur ein Wunsch von Bund und Ländern. Denn über die entscheidende Höhe der Hebesätze entscheiden am Ende allein die Städte und Gemeinden. Manche Eigentümer berichten, sie zahlen nach der Reform nur noch die Hälfte an Grundsteuer, andere zahlen mehr als das Fünffache.

Eine der wichtigsten Einnahmequellen für Kommunen

Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen. Sie deckte vor der Corona-Krise etwa 15 Prozent ihrer Steuereinnahmen, aus denen dann Straßen, Schwimmbäder oder Theater bezahlt werden.

Es ist eine jährliche Steuer auf den Besitz von Grundstücken und Gebäuden – doch ein Vermieter kann sie über die Nebenkostenabrechnung auch auf die Mieter umlegen. Wie viel man zahlt, ist abhängig vom Grundstück, dem Gebäude darauf und dem kommunalen Hebesatz. Bei den meisten Wohnungseigentümern geht es um einige Hundert Euro im Jahr, bei Eigentümern von Mietshäusern dagegen oft um vierstellige Beträge.

Mit Informationen von dpa

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