Die Hochwasserlage im Saarland und in Rheinland-Pfalz hat ein Todesopfer gefordert. Bei einem Rettungseinsatz ist eine Frau in Saarbrücken verletzt worden und später an den Folgen gestorben. Die 67-Jährige starb am Sonntagabend in einem Klinikum, wie die Stadt mitteilte. Enorme Regenmengen hatten im Saarland und in Rheinland-Pfalz am Freitag und in der Nacht zu Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Am Sonntag hatte sich die Lage zunächst entspannt, später am Tag kam es teils erneut zu Starkregen. Meteorologen warnen vor neuen Unwettern und viel Regen in der kommenden Woche.
Einsatzfahrzeug erfasst 67-jährige Frau
Die Frau sei am Freitag von einem Einsatzfahrzeug erfasst worden, hieß es von der Stadt Saarbrücken. Oberbürgermeister Uwe Conradt erklärte mit Blick auf ihren Tod: "Diese traurige Nachricht macht mich zutiefst betroffen." Der tragische Unfall sei eine schreckliche Tragödie.
Am Sonntagnachmittag führte Starkregen in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstraße 41 blockiert, die Straße sei daraufhin vorübergehend gesperrt worden. Verletzt wurde laut dem Polizeisprecher niemand.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Sonntag vor Unwettern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gewarnt. In beiden Bundesländern galt am Abend eine Warnung vor extremen Gewittern der höchsten Stufe vier.
Aufräumarbeiten laufen
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte am Sonntag: "In den vergangenen 48 Stunden haben wir ein großes und flächendeckendes Hochwasser erlebt." Sie ergänzte: "Das Schadensausmaß an Gebäuden und Verkehrsinfrastruktur können wir erst einschätzen, wenn die akuten Einsätze beendet sind."
In Zell an der Mosel in Rheinland-Pfalz liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten. Menschen wateten mit Gummistiefeln durch das Wasser, Keller wurden leergepumpt, Schäden beseitigt. Wer hier länger wohne, kenne sich schon aus mit dem Hochwasser, sagte ein Anwohner. Derweil sprach sich am Sonntag manch ein Politiker für einen stärkeren Versicherungsschutz gegen die Folgen von Unwettern aus.
Wettervorhersage für kommende Woche verheißt nichts Gutes
Mit Bangen schauen viele Bewohner auf die Wettervorhersagen für die kommende Woche: "Interessant wird es am Dienstag", sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, "die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen." Nach Angaben der Meteorologen war eine exakte Vorhersage schwierig, da die genauen Schwerpunkte sowie die Regenmengen von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet würden. Aber: "Wahrscheinlich werden Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg betroffen sein."
Am Samstag machte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort. In Gummistiefeln sprachen die beiden SPD-Politiker unter anderem in Kleinblittersdorf mit Betroffenen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) versprach derweil Hilfe: "Der Bund unterstützt insbesondere das Saarland mit starken Kräften, um nach den schweren Überflutungen Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen."
Mit Informationen von dpa
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