Ali Chamenei, der oberste Führer des Irans, vor iranischen Raketen, im Hintergrund Rauchschwaden.
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Hamas, Hisbollah, Huthi: Iran unterstützt sie alle. Provoziert das Mullah-Regime einen Krieg mit den USA?

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Iran: Droht ein neuer Krieg?

Iran: Droht ein neuer Krieg?

Hamas, Hisbollah, Huthi: Iran unterstützt sie alle. Sind die Angriffe im Roten Meer, der Terror in Syrien, im Irak und in Israel Vorboten für einen größeren Krieg? Das Mullah-Regime gegen den Westen, gegen die USA?

Über dieses Thema berichtet: Possoch klärt am .

Die "USS Carney", ein US-Kriegsschiff, soll neben weiteren Handelsschiffen im Roten Meer von Huthi-Rebellen aus dem Jemen angegriffen worden sein. Es ist eine weitere militärische Eskalation, ausgeführt von der sogenannten Achse des Widerstands. Eine Vereinigung aus Huthi-Rebellen im Jemen, dem Assad-Regime in Syrien, weiteren Milizen aus Syrien und dem Irak, und den Terrororganisationen Hisbollah und Hamas. Sie alle terrorisieren den Nahen Osten mit unglaublicher Gewalt – wie jüngst die Hamas in Israel.

Die Terroristen und Milizen werden maßgeblich militärisch vom Mullah-Regime in Iran unterstützt. Genauso wie Russland mit einer enormen Anzahl an iranischen Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Israel und die USA gelten als Staatsfeind Nummer eins für die Führung der Islamischen Republik. Wenn Iran also zum Beispiel Russland unterstützt, dann bringt das nicht nur finanzielle Einnahmen, sondern dient auch der Unterstützung eines Partners gegen den Westen.

Iran will eine neue Weltordnung

Direkt auf dem Palästina-Platz in der iranischen Hauptstadt Teheran steht eine Uhr, auf der ein Countdown bis zur Vernichtung Israels herunterläuft. Aber Iran geht es laut Azadeh Zamirirad, Iran-Expertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, im BR24-Interview um noch mehr: "Iran ist ein klassischer revisionistischer Akteur, der allen voran die von den USA dominierte Weltordnung ablehnt und eine ganz andere Weltordnung etabliert sehen möchte. Hier setzt es vor allen Dingen auf Staaten wie Russland und in erster Linie China, sodass dann auch Iran eine ganz andere Rolle als Regionalmacht spielen könnte", sagt Zamirirad im neuen "Possoch klärt" (Video oben, Link unten).

Seit der islamischen Revolution 1979 sieht Iran die Vereinigten Staaten als Erzfeind. Die damalige Geiselnahme von US-amerikanischem Botschaftspersonal in Teheran hat nach Ansicht von Thomas Jäger, Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität Köln, dafür gesorgt, dass die USA das genauso sehen: "Wobei insbesondere im Iran das Feindbild USA ganz wesentlich benutzt wird, um innere Stabilität herzustellen", sagt Jäger im BR24-Interview.

Im Video: Hamas, Hisbollah, Drohnen gegen die Ukraine – Will Iran Krieg mit den USA? Possoch klärt!

Iran schmiedet "Achse des Widerstands"

Mit seiner sogenannten Achse des Widerstands, einem strategischen Konzept für die Region, will Iran Einfluss auf politische Entwicklungen, aber auch Zugänge zu bestimmten Ressourcen, Wirtschaftsgütern und Transportwegen bekommen. Syrien zum Beispiel ist Teil dieser Achse und etwa entscheidend für die logistische Unterstützung der Hisbollah.

Das Ziel Irans: Stärke zeigen, drohen, abschrecken, und zwar sowohl benachbarte Rivalen wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate als auch Israel und die US-Truppen im Nahen Osten.

"Die Vereinigten Staaten wissen, dass Iran ein gefährlicher Gegner ist." Thomas Jäger, Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität Köln

Die USA hätten in den vergangenen Jahren mit unterschiedlichen Strategien versucht, den Iran einzuhegen, sagt Jäger: "Am Anfang hat man den Iran isoliert, unter Barack Obama hat man versucht, den Iran wieder zu integrieren, Donald Trump hat die Politik des maximalen Drucks auf den Iran ausgeübt und Joe Biden macht jetzt einen Mix aus beidem."

Iran und die Bombe

Man wollte vor allem das iranische Atomprogramm eindämmen - der Versuch Irans zur Atommacht zu werden. Vor einiger Zeit fanden Experten der Internationalen Atomenergieagentur in Iran Spuren von auf 84 Prozent angereichertem Uran. Für Atomwaffen wird ein Reinheitsgrad von rund 90 Prozent benötigt.

"Es gibt wenig, was die derzeitige Konfliktlage in der Region noch gefährlicher machen könnte als ein atomar bewaffneter iranischer Staat", sagt Zamirirad. Bleibt den USA am Ende gar nichts anderes übrig, als doch zu intervenieren, einen Krieg mit Iran zu beginnen, bevor alles zu spät ist?

Abschreckung statt Angriff

Laut Jäger sei das entscheidende Ziel der USA, Iran abzuschrecken, Gewalthandlungen auszuweiten: "Die Vereinigten Staaten wollen in jedem Fall einen Krieg im Nahen Osten verhindern, der über die Kriegshandlungen in Gaza hinausgeht." Die Erfahrung aus Irak und Afghanistan habe die USA gelehrt, dass dies nicht gut ausgeht. Der Iran sei "noch mal ein weit stärkerer Gegner, der dann über terroristische Maßnahmen weltweit gegen US-amerikanische Ziele vorgehen würde".

Die Regierung in Iran hat ihrerseits kein Interesse an einem Konflikt mit den USA, denn man würde militärisch nicht standhalten können. Die große Eskalation wäre erreicht, wenn die irantreue Hisbollah im Libanon in den Krieg in Israel und Gaza mit einsteigt. Das ist allerdings bislang ausgeblieben.

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