Jeder Fünfte hat nach einer Statistik im vergangenen Jahr in Deutschland allein gelebt. Der Anteil an der Bevölkerung von 20,3 Prozent lag deutlich über dem EU-Durchschnitt von 16,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat mitteilte.
In Bayern leben 20 Prozent der Menschen in Single-Haushalten, wie der Zensus 2022 ergab. In großen Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg ist es knapp ein Drittel. Auch in bayerischen Städten ist die Zahl höher als auf dem Land, aber auch kleinere Orte wie Tegernsee oder Rottach-Egern stechen heraus.
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In diesen Ländern gibt es mehr Alleinlebende als in Deutschland
Deutschland liegt auf dem sechsten Platz der Länder mit den meisten alleinlebenden Menschen. Für die EU insgesamt liegt die Quote bei 16,1 Prozent.
Nur in den fünf nord- beziehungsweise nordosteuropäischen Staaten Finnland, Litauen, Schweden, Dänemark und Estland lebten den Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat zufolge anteilig noch mehr Menschen allein in einem Haushalt. Der Anteil Alleinlebender betrug demnach in den fünf Staaten zwischen 25,8 Prozent (Finnland) und 21,5 Prozent (Estland). Die wenigsten Alleinlebenden erfasste die Statistik anteilig in der Slowakei mit 3,8 Prozent, auf Zypern mit 8,0 Prozent und in Irland mit 8,3 Prozent.
Anteil bei älteren Menschen höher
Ältere Menschen lebten vergangenes Jahr fast doppelt so häufig allein wie der Durchschnitt der Bevölkerung, teilte das Bundesamt mit. In der EU betraf dies 31,6 Prozent der Menschen ab 65 Jahren, in Deutschland 34,6 Prozent. Litauen verzeichnete hier mit 51,0 Prozent EU-weit den höchsten Wert. Am niedrigsten war er in der Slowakei mit 11,6 Prozent.
Anstieg in fast allen EU-Staaten
Als Alleinlebende gelten für die Statistiker Personen, die in einem Einpersonenhaushalt leben. Ihr Anteil stieg zwischen 2013 und 2023 in fast allen Staaten der EU an, am meisten in Bulgarien (von 8,5 Prozent auf 17,8 Prozent), Litauen (von 16,1 auf 24,6 Prozent) und Finnland (von 19,6 auf 25,8 Prozent). In Deutschland blieb der Anteil mit rund 20 Prozent in diesem Zeitraum nahezu konstant. Nur in der Slowakei ging er von 8,1 auf 3,8 Prozent zurück.
Mit Informationen von KNA und dpa
Im Video: Veröffentlichung der Ergebnisse des Zensus 2022
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