Nach dem Brand bei einem Konzert in einem Club in Nordmazedonien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 59 gestiegen. Bislang seien 35 der Opfer identifiziert, sagte Innenminister Pance Toskowski am Sonntag bei einem Besuch an der Unglücksstelle. Mindestens 155 Konzertbesucher wurden dem Minister zufolge bei dem Unglück verletzt. Im Zusammenhang mit dem Feuer seien vier Haftbefehle erlassen worden, sagte Toskowski.
Pyrotechnik möglicher Auslöser der Brandkatastrophe
Nach den Worten des Ministers brach das Feuer um etwa 2.30 Uhr in der Nacht zum Sonntag aus, als die im Land beliebte Band DNK in der Diskothek "Puls" ein Konzert gab. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen löste eine für Lichteffekte eingesetzte Funkenmaschine den Brand aus. Die Funken hätten die aus leicht entflammbarem Material bestehende Deckenkonstruktion entzündet, fügte er hinzu.
Ein von der Nachrichtenagentur Reuters verifiziertes Video von der Veranstaltung zeigt eine Band, die auf der Bühne spielt, flankiert von zwei Fackeln, die weiße Funken in die Luft schießen. Die Funken setzten die Decke über der Band in Brand, dann bricht das Video ab.
1.500 Gäste bei Konzert
Zum Zeitpunkt der Katastrophe sollen sich 1.500 hauptsächlich junge Leute in der Diskothek aufgehalten haben. Medien in Nordmazedonien berichteten von dramatischen Szenen. Verzweifelte Eltern würden mit Fotos in sozialen Medien nach ihren Kindern suchen. Bürger halfen mit ihren eigenen Autos aus und folgten den Rettungswagen, um Schwerverletzte in die Krankenhäuser zu bringen. Das Krankenhaus in der 25.000-Einwohner-Stadt Kocani erwies sich schnell als überfordert. Ambulanzen brachten Verletzte auch in die größere Stadt Stip sowie in die Hauptstadt Skopje.
Toskovski versicherte vor der Presse, dass jeder, der eine strafrechtliche Verantwortung trage, auch zur Verantwortung gezogen werde. "Jeder von uns sollte eine moralische Verantwortung spüren. Ich kenne keinen normalen Menschen, der keine moralische Verantwortung hätte", fügte er hinzu.
Mit Material von dpa und Reuters
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