02.07.2024, Indien, Hathras: Frauen trauern neben der Leiche eines Verwandten vor dem Sikandrarao-Krankenhaus, etwa 350 Kilometer (217 Meilen) südwestlich von Luckno.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Manoj Aligadi
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Mindestens 105 Tote nach Massenpanik in Nordindien

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Mindestens 105 Tote nach Massenpanik in Nordindien

Mindestens 105 Tote nach Massenpanik in Nordindien

Bei einer Massenpanik während eines hinduistischen Festes sind in Nordindien mindestens 105 Menschen ums Leben gekommen. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. Die Betroffenen: Überwiegend Frauen und Kinder.

Bei einer Massenpanik während eines hinduistischen Festes im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind zahlreiche Menschen getötet worden. "Wir haben bislang 105 bestätigte Todesfälle", sagte ein Behördenvertreter der Stadt Aligarh im Bundesstaat Uttar Pradesh, Chaitra V., der Nachrichtenagentur AFP. Zunächst hieß es, dass mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen seien. Mehr als 80 Menschen wurden verletzt und kamen in Krankenhäuser. Möglicherweise könnte die Zahl der Opfer noch steigen.

Das Unglück ereignete sich in einem Dorf im Bezirk Hathras, etwa 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Neu-Delhi. Der Ministerpräsident des Bundesstaates, Yogi Adityanath, ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an.

Zahl der Opfer könnte steigen

Auf Internet-Portalen wurden Videos hochgeladen, auf denen Leichen zu sehen waren, die vor einem örtlichen Krankenhaus auf dem Boden lagen. Unter den Opfern seien überwiegend Frauen und Kinder, sagte der Amtsarzt Rajkumar Aggarwal im indischen Fernsehen.

Massenpanik bei Tempel

Die Massenpanik ereignete sich bei einer Feier zu Ehren des Gottes Shiva. Augenzeugen und örtlichen Medien zufolge wurden die Opfer zu Tode getreten oder erdrückt, als die Predigt beendet war und zahlreiche Menschen gleichzeitig das Gelände verließen. 

"Als die Predigt beendet war, haben alle angefangen herauszurennen", sagte eine Frau mit dem Namen Shakuntala der indischen Nachrichtenagentur PTI. "Die Menschen sind in einen Kanal neben der Straße gefallen, einer ist auf den anderen gefallen und sie wurden erdrückt".

Ersten Berichten zufolge waren mehr als 15.000 Menschen vor Ort. Zugelassen waren demnach jedoch nur etwa 5.000. Der Chefminister von Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, teilte mit, zur Unglücksursache werde ermittelt.

Immer wieder Unglücke bei religiösen Feiern

In Indien kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken am Rande religiöser Veranstaltungen. So starben 2016 mindestens 112 Menschen durch ein verbotenes Feuerwerk in einem Tempelkomplex im Bundesstaat Kerala. 2013 wurden 115 Gläubige bei einer Massenpanik an einer Brücke nahe einem Tempel im Bundesstaat Madhya Pradesh getötet. Ebenfalls bei einer Massenpanik starben im Jahr 2008 mehr als 220 Pilger an einem Tempel in der nördlichen Stadt Jodhpur.

Mit Informationen von Reuters, dpa und AFP

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