Beisetzung von Fatima Abdullah, dem Mädchen, das bei der Pager-Explosion am 18. September 2024, starb.
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Nach den beiden Explosionswellen im Libanon wächst international die Sorge vor einem weiteren, offenen Konflikt im Nahen Osten.

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Nach Explosionen im Libanon: Sorge vor weiterer Eskalation

Nach Explosionen im Libanon: Sorge vor weiterer Eskalation

Nach den beiden Explosionswellen im Libanon wächst international die Sorge vor einem weiteren, offenen Konflikt im Nahen Osten. Die Terrormiliz Hisbollah hat Vergeltung angedroht. Der UN-Sicherheitsrat hat eine Dringlichkeitssitzung einberufen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die jüngsten Explosionsserien im Libanon lassen international die Befürchtungen vor einem weiteren Kriegsschauplatz in Nahost wachsen. Die Terrormiliz Hisbollah hat Vergeltung angekündigt. Es gilt als wahrscheinlich, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter den Angriffen auf Kommunikationsgeräte der Terrormiliz Hisbollah im Libanon steckt.

UN-Sicherheitsrat ruft Dringlichkeitssitzung ein

Der UN-Sicherheitsrat wird morgen zu einer Dringlichkeitssitzung über die Lage in Nahost zusammenkommen. UN-Generalsekretär Guterres fürchtet eine weitere Zuspitzung der Lage. Guterres sagte in New York, er vermute, dass diese Detonationen eine neue Militäroperation vorbereiten sollen.

Die israelische Regierung kündigt seit Tagen an, den Schwerpunkt des Anti-Terrorkampfes von Gaza nach Norden zu verlagern - also an die Grenze zum Libanon. Dort kommt es seit dem Hamas-Überfall auf Israel vor knapp einem Jahr immer wieder zu Gefechten.

Israel und Hisbollah mit gegenseitigen Angriffen

Nach eigenen Angaben hat die israelische Armee auch in der vergangenen Nacht wieder mehrere Ziele im Südlibanon aus der Luft angegriffen, um damit "terroristische Infrastruktur" der Hisbollah-Miliz zu zerstören.

Bei Raketenbeschuss aus dem Libanon sind in Nordisrael Medienberichten zufolge mindestens acht Menschen verletzt worden. Zwei weitere Verletzte habe es zudem bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon im Nordwesten Israels gegeben, meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Insgesamt seien bei beiden Vorfällen zwei Personen schwer verletzt worden.

Bundesaußenministerin Baerbock warnte auf der Plattform "X", Schlag und Gegenschlag brächten die Region keinen Millimeter zum Frieden. Seit Monate ringe man um kleinste Fortschritte in Richtung Stabilität, so Baerbock.

Offenbar zwei Kinder unter den Toten

Bei den beiden Explosionswellen in den vergangenen Tagen im Libanon sind 32 Menschen getötet und mehr als 3.250 verletzt worden. Bei der ersten Explosion am Dienstag sind hunderte Pager explodiert. Einen Tag später gingen Walkie-Talkies und andere elektrische Geräte von Hisbollah-Mitgliedern in die Luft.

Dabei kamen laut Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auch ein Mädchen und ein elf Jahre alter Junge ums Leben. Die Hisbollah sprach am Donnerstag von 32 Toten in den eigenen Reihen. Die Miliz erklärte allerdings, dass die 32 Toten allesamt junge Männer seien, darunter ein Jugendlicher. Der mit der Hisbollah verbündete libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sprach von einem "Massaker und Kriegsverbrechen Israels".

Mit Informationen von dpa und AFP

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