Der Neujahrstag ist für die katholische Kirche nicht nur der Weltfriedenstag, sondern an ihm wird auch das Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert.
So betonte Papst Franziskus bei seiner Messe am Morgen im Petersdom und beim Angelus-Gebet von seinem Balkon über dem Petersplatz die Bedeutung der Gottesmutter für die katholische Kirche. Maria könne der Kirche helfen, "ihr weibliches Angesicht wiederzuentdecken, um ihr ähnlicher zu werden". Als Frau, Jungfrau und Mutter sei sie der Kirche Vorbild und stelle ihre vollkommene Gestalt dar.
Papst ermutigt, von den Müttern zu lernen
Der Papst rief auch dazu auf, von den Müttern zu lernen: Es brauche heute eine mütterliche Liebe. Sie gebe Raum, respektiere die Würde, lasse Freiheit zum Selbstausdruck und lehne jede Form von Besitz, Unterdrückung und Gewalt ab, so der Papst: "Unsere friedlosen Zeiten brauchen eine Mutter, die die Menschheitsfamilie wieder eint."
Franziskus forderte die Gläubigen darum dazu auf, das neue Jahr der Gottesmutter anzuvertrauen: "Möge dieses Jahr voll des Trostes des Herrn sein, möge dieses Jahr erfüllt sein von der mütterlichen Zärtlichkeit Mariens, der heiligen Mutter Gottes."
Frauen wissen, wie Frieden geht
Bei seiner Neujahrsmesse im Petersdom hob der Papst die Bedeutung der Frauen für Kirche, Gesellschaft und den Weltfrieden hervor. "Unsere friedlosen Zeiten brauchen eine Mutter, die die Menschheitsfamilie wieder eint", sagte Franziskus.
Wenn die Welt aus den Spiralen der Gewalt und des Hasses ausbrechen und wieder einen menschlichen Blick und ein sehendes Herz erlangen wolle, müsse sie auf die Mütter und Frauen schauen. So sei Frieden möglich, so der Papst.
Papst nennt Gewalt gegen Frauen "Gotteslästerung"
Außerdem müsse jede Gesellschaft Frauen respektieren, sie schützen und sie zur Geltung kommen lassen. Wer eine Frau verletze oder ihr Gewalt antue, begehe Gotteslästerung, weil Jesus von einer Frau geboren worden sei, sagte der Papst.
In Italien trifft dieser Appell des Papstes gerade einen Nerv. Denn im November hatte es für Schlagzeilen gesorgt, dass ein 22-jähriger Mann bei Padua seine Ex-Freundin ermordet hatte. Seither diskutiert Italien intensiv über die vielen Gewalttaten gegen Frauen – und über Gleichberechtigung.
Papst nennt Nicaragua und andere Krisenherde
Während des Angelus-Gebetes machte Papst Franziskus auch auf die schwierige Situation für Geistliche in Nicaragua aufmerksam. Das dortige Regime geht gegen die katholische Kirche vor, viele Priester und Bischöfe sind bereits verhaftet worden.
Anschließend erwähnte der Papst auch weitere Krisenherde in der Welt: "Und bitte, vergessen wir nicht die Ukraine, Palästina, Israel, die sich im Krieg befinden. Lasst uns alle zusammen beten, bis es Frieden gibt.
Mit Informationen der KNA, epd
Audio: Papst Franziskus betet den Angelus
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