Der Skandal um das vom Recherchenetzwerk Correctiv enthüllte Geheimtreffen rückt immer näher an die AfD-Spitze um Alice Weidel heran. Bislang war nur bekannt, dass neben einem AfD-Landtags- und einer AfD-Bundestagsabgeordneten auch Weidels persönlicher Mitarbeiter Roland Hartwig an dem Treffen im Landhaus "Adlon" nahe Potsdam teilnahmen. Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung gibt es jedoch offenbar einen weiteren Teilnehmer aus Weidels Umfeld: Arne Friedrich Mörig, der Sohn des Veranstalters dieses Treffens, Gernot Mörig.
Er soll den Recherchen zufolge von der AfD bezahlt worden sein - und zwar aus einem Budget des Bundesvorstandes, über das Alice Weidel als Parteichefin direkt verfügen kann.
Vertrag wurde erst nach dem Potsdamer Treffen gekündigt
Arne Friedrich Mörig soll bei dem Treffen in Potsdam einen Vortrag über die Gründung einer neurechten Social-Media-Agentur gehalten haben. Ende 2022 hat er nach Recherchen von WDR, NDR und SZ einen Vertrag von der AfD erhalten. Für den Partei-Bundesvorstand soll er für Social Media zuständig gewesen sein. Den Vertrag soll die AfD erst nach dem Potsdamer Treffen wieder gekündigt haben. Anwesend in der Bundesgeschäftsstelle soll Mörig allerdings nicht gewesen sein. Denn offenbar wussten auch Weidels Kollegen im Parteivorstand offiziell nichts von dessen Beschäftigung.
Ende 2023, nach dem Treffen in Potsdam und vor der Berichterstattung von Correctiv, soll Arne Friedrich Mörig die Pläne zur Gründung einer Influencer-Agentur dann dem Vernehmen nach auch dem Bundesvorstand der AfD präsentiert haben. Weidel, Mörig, Hartwig und die AfD ließen Anfragen dazu aber offenbar unbeantwortet.
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Weitere Verbindungen der AfD zu Geheimtreffen-Organisator
Die Recherchen zeigen auch eine weitere Verbindung aus der AfD zum Organisator des Treffens in Potsdam, Gernot Mörig. In der Vergangenheit soll Mörig bei ähnlichen Treffen darauf hingewiesen haben, dass Spendengelder für seine sogenannte Düsseldorfer Runde über das private Konto seines Schwagers laufen sollen. Bei diesem Schwager soll es sich nach Recherchen von WDR, NDR und SZ ebenfalls um einen AfD-Politiker handeln, der einem AfD-Kreisvorstand angehört.
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