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In den ersten vier Monaten des Jahres wurden hierzulande 800.000 E-Bikes verkauft, so jüngste Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV). Mit ein Grund für den Erfolg ist die riesige Auswahl. Es gibt E-Bikes für die Stadt, für die Berge, für längere Touren, für schwere Lasten, für Kinder und viele mehr. Allerdings stieg auch die Zahl der Unfälle. Im vergangenen Jahr waren es über 23.000 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden, wie das Statistische Bundesamt (externer Link) mitteilte.
- Zum Artikel: Tipps zum Kauf eines E-Bikes
Auf die richtige Auswahl des E-Bikes kommt es an
Bereits bei der Suche nach dem richtigen Rad kann man etwas für die eigene Sicherheit tun. Es kommt darauf an, wofür man es nutzen will: Brauche ich wirklich ein Mountainbike - auch wenn ich vor allem in der Stadt, im Wald oder am Fluss unterwegs bin? Und wie schwer darf es sein? Ein Punkt, auf den der frühere BR24-User "erdekes" verweist:
Damit dies nicht passiert, sollte man auf den richtigen Rahmen achten. Neben der Höhe kommt es auch auf die Form an. Florian Hobbhahn ist Geschäftsführer des E-Bike-Ladens "e-motion" in Taufkirchen bei München. Er empfiehlt vielen seiner Kunden, vor allem den älteren, deshalb "Tiefeinsteiger", bekannt auch als Damenrad. Nicht immer ganz einfach, wie er ausführt. "Es gibt eben auch viele Menschen – gerade bei den älteren Jahrgängen – die sagen, ich bin ein Mann und ich brauche ein Herrenrad. Aber es wäre eigentlich sinnvoller, mit einem Tiefeinsteiger zu arbeiten. Wir sagen ja schon extra nicht Damenrad", so Hobbhahn.
Das grundsätzliche Problem sei nicht das Aufsteigen und Losfahren, sondern das Halten in einer heiklen Situation. Da müsse man schnell vom Rad herunterkommen und mit beiden Beinen fest am Boden stehen. Bei vielen Unfällen sei die Querstange beim Diamantrahmen, auch Herrenrad genannt, der Grund für schwere Stürze, so Hobbhahn.
Hobbhahn bietet Probefahrten an. Das empfiehlt sich auch bei Lastenrädern, die noch mal schwerer sind. Aufgrund deren Form, Gewicht und Aufbau unterscheidet sich das Fahren aber auch sonst sehr von den klassischen Rädern.
Der richtige Motor kann die Sicherheit erhöhen
Unfallforscher Christoph Lauterwasser erklärt, dass viele Unfälle mit Pedelecs damit zusammenhängen, dass die Räder schwerer sind und gerade ältere Menschen schneller damit fahren, da sie nicht so viel Kraft brauchen, sich also teils selbst überschätzen. Lauterwasser war viele Jahre Geschäftsführer des "Allianz Zentrum für Technik" in Unterhaching.
Diese Erfahrung hat auch BR24-User "br_willi_meier" gemacht: "Ein Problem ist, dass viele ältere Leute wieder mit dem Rad fahren, die jahrelang nicht mehr Rad gefahren sind. Da hilft eine Stunde Sicherheitstraining auch nicht viel, das ist schnell vergessen. Es wird den Leuten suggeriert, dass E-Bike-fahren ja einfach und leicht ist."
Fahrradhändler Hobbhahn empfiehlt deshalb, sich auch Gedanken über die richtige Motorvariante zu machen. Da kommt es auf das Drehmoment an. Es gibt Motoren, die die Kraft sofort zur Verfügung stellen, auch wenn man nur leicht in die Pedale tritt, und es gibt Motoren, die sich an der Kraft des Fahrers orientieren, also nicht gleich "losschießen".
Helmtragen, sowieso!
Auch sollte man beim Radfahren immer einen Helm tragen. Das gilt vor allem bei E-Bikes: Unfallforscher Lauterwasser weist darauf hin, dass der Anteil an Kopfverletzungen bei Unfällen mit Rädern und E-Bikes bei 50 Prozent liege. Der Helm halbiere das Risiko einer Kopfverletzung. Die Helmtrage-Quote liegt seinen Zahlen nach trotzdem nur bei etwa 40 Prozent.
Übrigens, die Statistik besagt auch, dass nicht nur ältere Menschen mit Pedelecs verunglücken, sondern auch zunehmend jüngere. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war im vergangenen Jahr knapp ein Drittel der Pedelec-Verunglückten jünger als 45 Jahre. 2014 lag diese Quote noch bei elf Prozent.
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