Vizepräsidentin Kamala Harris spricht bei ihrer ersten Wahlkampfveranstaltung
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Vizepräsidentin Kamala Harris spricht bei ihrer ersten Wahlkampfveranstaltung

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US-Demokraten stellen sich geschlossen hinter Kamala Harris

Nach dem Rückzug Joe Bidens demonstrieren die US-Demokraten Einigkeit: Praktisch alle Parteigranden stehen inzwischen hinter Ersatzkandidatin Kamala Harris. Im Swing State Wisconsin hielt sie ihre erste Wahlkampfrede und attackierte Donald Trump.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

US-Vizepräsidentin Kamala Harris steuert auf eine ungefährdete Kür zur Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei zu. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP hat sie inzwischen genügend wahlberechtigte Delegierte hinter sich versammelt, um beim Parteitag der Demokraten im August als Kandidatin nominiert zu werden. Auch die Fraktionsführer im Senat und Repräsentantenhaus, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries, bekundeten am Dienstag als einige der letzten Parteigrößen ihre Unterstützung für die 59-Jährige. Damit dürfte allem Ermessen nach kein Weg mehr an Kamala Harris vorbeiführen.

Fraktionsführer warteten bewusst ab

Schumer sagte, er und Jeffries hätten mit ihrer Unterstützung für Harris gewartet, bis sie genügend Rückhalt der Delegierten für den Parteitag habe. Er habe erst am Sonntag mit ihr gesprochen. Sie habe ihm gesagt, dass sie sich die Nominierung "aus eigener Kraft" sichern wolle. Jeffries ergänzte, dass Harris "bereit, willens und in der Lage ist, uns in die Zukunft zu führen".

Nach Zählung der Nachrichtenagentur AP dürfte Harris auf deutlich mehr als die 1.976 Delegiertenstimmen kommen, die sie benötigt, um sich die Nominierung zu sichern. Keiner der Delegierten, die von der AP kontaktiert wurden, wollte einen anderen möglichen Kandidaten als Harris nennen. Grundsätzlich haben sie aber nach wie vor die Möglichkeit, sich beim Parteitag anders zu entscheiden.

Harris: "Wahl zwischen Freiheit und Chaos"

Am Dienstag flog Harris zu einer ersten Wahlkampfveranstaltung in einem der wahlentscheidenden "Battleground States", nach Wisconsin. Im November stünden die Vereinigten Staaten vor der "Wahl zwischen Freiheit und Chaos", sagte Harris vor begeisterten Anhängern in Milwaukee. Ihren republikanischen Gegner Donald Trump stellte sie als verurteilten Betrüger, Verantwortlichen für sexuellen Missbrauch und einen Mann dar, der "Chaos, Angst und Hass" säe. "Glauben wir an das Versprechen von Amerika? Und sind wir bereit, dafür zu kämpfen?", fragte sie die Menge.

Donald Trump erklärte unterdessen, er sei zu einer TV-Debatte mit Kamala Harris bereit. "Oh, ja, unbedingt", sagte der Ex-Präsident während eines Telefoninterviews mit Journalisten. "Ich denke, es ist wichtig." Er sei auch zu "mehr als einer Debatte" bereit.

Biden will Rede an die Nation halten

US-Präsident Joe Biden hat indes angekündigt, sich in einer Rede an die Nation zu seinem Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen zu äußern. Biden hatte am Sonntag schriftlich mitgeteilt, dass es zwar seine Absicht gewesen sei, sich um eine Wiederwahl zu bemühen. Er glaube aber, dass es im besten Interesse seiner Partei und des Landes sei, wenn er sich zurückziehe und ausschließlich auf sein Amt konzentriere.

Die nun geplante Ansprache aus dem Oval Office ist für 20.00 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr deutscher Zeit in der Nacht zum Donnerstag) angesetzt. Biden teilte mit, er wolle erklären, was er nun vorhabe und wie er seine Arbeit als Präsident zu Ende bringen wolle. Noch am Dienstag wollte der Demokrat nach einer Coronainfektion aus seinem Privathaus im Bundesstaat Delaware in die US-Hauptstadt Washington zurückkehren. Biden sei inzwischen symptomfrei, ein Schnelltest sei negativ ausgefallen, teilte sein Leibarzt Kevin O'Connor mit.

Mit Material von AP und dpa

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