Bereits Anfang der Woche lag das Schreiben aus dem Vatikan dem Ständigen Rat der Deutschen Bischöfe vor. Darin: Klare Ansagen von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zu den Reformplänen in Deutschland. Die den Männern vorbehaltene Priesterweihe und die Lehre der Kirche zur Homosexualität seien nicht verhandelbar.
Zugleich verweist Parolin auf den weltkirchlichen Reformprozess, der derzeit beschritten werde. Es sei notwendig, "diesen Weg der Weltkirche zu respektieren und den Eindruck zu vermeiden, dass parallele Initiativen im Gange sind, die dem Bemühen um ein 'gemeinsames Unterwegssein' gleichgültig gegenüberstehen."
Katholische Laien bleiben gelassen
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die Laienvertretung in der Kirche, sieht die Einheit der Kirche nicht gefährdet durch den Reformprozess für mehr Mitbestimmung. Auf der Herbstvollversammlung des ZdK in Berlin sagte Vizepräsident Thomas Söding heute, die Synodalität in Deutschland müsse und werde diese Einheit stärken, nach innen und nach außen.
"Katholische Synodalität wird nie eine ohne oder gegen Papst und Bischöfe, sondern immer eine mit Papst und Bischöfen sein", so Söding. "Aber es wird eine sein, in der das Gottesvolk eine starke Stimme hat. Hier muss die katholische Kirche nachlegen."
Das letzte Wort hat der Papst
Es gebe derzeit eine große Dynamik innerhalb der Kurie und auch zwischen Kurie und Papst, so ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. So habe Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin im Vorfeld der Weltsynode die Teilnahme von Frauen und ihr Stimmrecht für undenkbar und illegitim erklärt. "Und was hat unser Papst gemacht? Plötzlich war es legal und möglich, in die Tat umgesetzt", sagt Stetter-Karp.
Im kommenden Frühjahr sind weitere Gespräche zum Reformprozess geplant, zwischen den Leitern der obersten Vatikanbehörden und den deutschen Bischöfen.
Im Video: Gemeindereferentin kämpft gegen Frauenhass
Mit Informationen von KNA und DPA
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