Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg nicht bestätigt

Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg nicht bestätigt

Entwarnung in Hamburg: Zwei Reisende waren mit Verdacht auf Infektion mit dem gefährlichen Marburg-Virus ins Universitätsklinikum Eppendorf gebracht worden. Erste Tests sind jetzt negativ ausgefallen. Ein Reisender werde weiter beobachtet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Verdacht auf das Marburg-Virus bei zwei Menschen in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Die Tests seien negativ ausgefallen, teilte die Sozialbehörde mit. Eine der beiden Personen hatte kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, wo auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden.

Beide Personen werden weiter beobachtet

Der Medizinstudent mit Kontakt zu einer erkrankten Person wird laut den Behörden bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiter beobachtet. Für die kommenden Tage ist ein isolierter Verbleib im Spezialbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) geplant, im Anschluss eine häusliche Isolation unter Aufsicht des zuständigen Gesundheitsamtes. Auch die Begleitperson wird über das Wochenende im UKE beobachtet.

Während der Rückreise von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg bestand demnach zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitreisende in der Bahn und im Flugzeug.

Marburg-Virus häufig tödlich

Das Marburg-Virus ist anders als etwa Corona- oder Grippeviren nicht über die Luft übertragbar. Menschen können sich nur anstecken, wenn sie engen Kontakt zu schwer erkrankten Personen oder Verstorbenen beziehungsweise deren Körperflüssigkeiten haben, wie es beim Robert Koch-Institut (RKI) heißt. Bei normalen Begegnungen mit Menschen im öffentlichen und privaten Raum bestehe kein Risiko. Auch in Flugzeugen sei eine Übertragung von Marburg- oder Ebolaviren noch nie dokumentiert worden.

Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei bisherigen Ausbrüchen in Afrika rund 25 bis 90 Prozent der Erkrankten. 

Seit 1967 kein Fall mehr in Deutschland

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Fall der Krankheit mehr in Deutschland. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Vorsorglich Kontakt mit Ärzten aufgenommen

Die beiden in Hamburg behandelten Menschen waren in der Nacht zu Mittwoch laut Behörde mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort mit einem Zug in die Hansestadt gefahren.

Während der Reise nahm der Student Kontakt mit Ärzten auf, weil er Sorge hatte, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben. Der Mann habe grippeähnliche Symptome gehabt, und ihm sei leicht übel gewesen, hatte ein Feuerwehrsprecher gesagt. Fieber habe er nicht gehabt. Fieber ist ein Hauptsymptom des Marburg-Fiebers.

💡 Das Marburg-Virus: Hohe Sterblichkeit, kein Impfstoff

Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation starben in den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten. 

Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter wie Blut an – und nicht über die Luft. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. Bisher gibt es nach Informationen des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg weder eine spezifische Behandlung noch einen Impfstoff.

In Ruanda betreffen die gemeldeten Todesfälle überwiegend das Gesundheitspersonal in Krankenhäusern. 2023 hatte es im benachbarten Tansania sowie in Äquatorialguinea vereinzelte Fälle von Marburg gegeben. 2017 gab es entsprechende Meldungen aus Uganda.

Im Audio: In Hamburg werden zwei Verdachtsfälle behandelt

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