Blick auf zerstörte Gebäude in Beirut
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Blick auf zerstörte Gebäude in Beirut, nach dem Luftangriff der Israelis in der Nacht

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Israel greift erneut Beirut an – katastrophale humanitäre Lage

Israel greift erneut Beirut an – katastrophale humanitäre Lage

Das israelische Militär greift weiter Ziele im Libanon an. Einwohner sollen mehr als 20 Städte in Süden des Landes verlassen. Nach Angaben der libanesischen Regierung sind durch die israelischen Angriffe bisher fast 2.000 Menschen getötet worden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die israelische Armee hat am Donnerstag nach libanesischen Angaben das Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen. Die libanesische Regierung spricht von 1.974 Menschen, die durch die israelischen Angriffe ums Leben gekommen seien. Die Zahl der Verletzten liege bei fast 10.000. Auch die libanesische Armee meldete erste Todesopfer.

Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, die ersten Todesopfer in den eigenen Reihen seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Libanon in der Nacht zum Dienstag verzeichnet zu haben. Aus Hisbollah-Kreisen hieß es, Israel habe am Mittwochabend drei Angriffe auf südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt geflogen.

Angeblich Zentrale des Hisbollah-Geheimdienstes getroffen

Bei ihren Angriffen in der Region Beirut hat die israelische Armee nach eigenen Angaben am Donnerstag auch das Hauptquartier des Geheimdienstes der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getroffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten am Nachmittag "Ziele angegriffen, die zum Geheimdienst-Hauptquartier der Hisbollah in Beirut gehören", erklärte die israelische Armee.

Israelische Armee ruft zu Evakuierung auf - aber nicht überall

Zudem traf das israelische Militär eigenen Angaben in der Stadt Bint Jbeil im Südlibanon ein Verwaltungsgebäude. Dabei seien mindestens 15 Hisbollah-Mitglieder getötet worden. Das israelische Militär forderte inzwischen die Einwohner von mehr als zwanzig Städten im Süden des Libanons auf, ihre Häuser zu verlassen. Das gelte ab sofort, hieß es auf X.

Die israelische Luftwaffe flog in der Nacht zum Donnerstag auch einen Angriff auf ein Gebäude in Baschura, einem Stadtviertel im Zentrum Beiruts. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind dabei neun Menschen ums Leben gekommen. Sieben davon seien Mitarbeiter und Ersthelfer einer Zivilschutzeinheit der Hisbollah gewesen, teilte die Organisation mit.

Das israelische Militär machte keine Angaben dazu, wem der Angriff gegolten haben könnte. Das Gebäude in Baschura ist nicht weit entfernt von den Büros der UN und dem Sitz des Ministerpräsidenten und des Parlaments. Vor dem Bombardement wurden die Anwohner auch nicht gewarnt wie vor anderen israelischen Angriffen.

Beschuss aus dem Libanon auf Israel

Auch aus dem Libanon flogen wieder Geschosse auf Israel: Laut israelischer Armee wurden am Morgen rund 25 Geschosse aus dem Libanon registriert. Vielerorts gab es in Nordisrael wieder Raketenalarm. Die libanesische Hisbollah-Miliz teilte zudem mit, die nordisraelische Stadt Tiberias mit Raketen beschossen zu haben.

Caritas beklagt katastrophale humanitäre Lage

Unterdessen bezeichnen Hilfsorganisationen wie Caritas die humanitäre Lage im Libanon als "Katastrophe". Rund eine Million Menschen sind den Behörden zufolge auf der Flucht. "Am allerdringendsten werden aktuell Lebensmittel, Wasser und Medikamente benötigt", sagte Caritas-Mitarbeiterin Christin Mothsche dem Evangelischen Pressedienst. Viele Menschen campierten auf den Straßen.

Die Europäische Union stockt ihre humanitäre Hilfe für den Libanon auf. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen kündigte weitere 30 Millionen Euro an. Das Geld sei für Lebensmittel, Medikamente und Notunterkünfte vorgesehen, hieß es. Der Direktor des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Deutschland, Martin Frick, warnte vor einer neuen, möglichen Fluchtbewegung. "Wenn wir da keine Stabilität reinbringen, dann kann durchaus eine neue Fluchtbewegung auch über die Grenzen von Libanon und Syrien hinaus entstehen", sagte Frick den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Israelische Angriffe auf Hisbollah-Miliz

Israel geht mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Hisbollah hatte nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss weiter zu, insbesondere nach der Tötung des Anführers der Miliz, Hassan Nasrallah, in der vergangenen Woche.

Mit Informationen von AFP, epd und dpa. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Zum Nachhören: Beirut in der Nacht unter Beschuss

03.10.2024, Beirut: Menschen räumen Trümmer weg, nach einem Luftangriff auf ein Wohnhaus.
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03.10.2024, Beirut: Menschen räumen Trümmer weg, nach einem Luftangriff auf ein Wohnhaus.

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