Die Umfragen unter US-Amerikanern zeigen, dass die viele schwarze Wählerinnen und Wähler nicht mehr so eindeutig zu den Demokraten stehen wie bei früheren Wahlen. Sie wollen zwar nicht unbedingt ins republikanische Lager wechseln, aber es könnte sein, dass sie bei der Wahl eher zuhause bleiben. Ein alarmierendes Signal für die Demokraten.
Viele könnten bei Wahl zuhause bleiben
Auf dem Campus der South Carolina State University in Orangeburg, einer historisch schwarzen Uni, erzählt Ken, selbst auch schwarz, dass viele seiner Freunde nicht wählen gehen werden. Viele hätten das Gefühl, sie könnten eh nichts ändern.
Auch Nyla und Camille werden bei den Vorwahlen nicht wählen. Die beiden 20 Jahre alten Studentinnen wissen noch nicht, ob sie bei der Präsidentschaftswahl Joe Biden oder Ex-Präsident Donald Trump unterstützen wollen. Sie wollen erstmal noch abwarten, wie sich alles entwickelt. Und dann entscheiden, ob sie bei der Präsidentschaftswahl im November wählen gehen werden und wenn ja, für wen.
Beliebtheit von Kamela Harris gesunken
Die beiden jungen Frauen stehen vor einem Auditorium der Uni. Drinnen spricht gerade Kamala Harris. Die Vize-Präsidentin ist gekommen, um am Tag vor der ersten Vorwahl der Demokraten in South Carolina noch einmal gezielt junge Leute anzusprechen: "Sorgt dafür, dass eure Stimme gehört wird", sagt Harris unter Jubel ins Mikrofon.
Viele der Studentinnen und Studenten sagen danach, sie seien begeistert von Harris Rede. Es sei toll gewesen, sie mal live zu erleben. Kamala Harris ist nicht überall so beliebt – im Gegenteil. In Umfragen ist sie noch unbeliebter als Biden, der Zustimmungswerte unter 40 Prozent hat. Aber Harris ist wichtig für Biden – vor allem mit Blick auf die schwarze Bevölkerung.
Das betont auch Rickey Dennis, der in der Stadt Charleston für eine gemeinnützige Organisation arbeitet, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Dennis, selbst 35, sagt, Kamala Harris sei für die schwarze Bevölkerung enorm wichtig, denn Harris sei ein starkes Symbol dafür, was alles möglich sei.
South Carolina für Demokraten wichtig als Signal
Bei der Vorwahl der Demokraten in South Carolina steht der Sieger schon fest: Joe Biden. Aber ein gutes Ergebnis und eine hohe Wahlbeteiligung wären für Biden - und Harris – angesichts der schlechten Umfragewerte wichtig. Und South Carolina war für Biden schon einmal der Wendepunkt. Nach bis dahin enttäuschenden Vorwahlen landete er in South Carolina 2020 auf Platz 1 – vor allem dank der Stimmen aus der schwarzen Bevölkerung. Auch das ist ein Grund, warum diesmal die erste Vorwahl der Demokraten zum ersten Mal in South Carolina stattfindet.
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