Vogelgrippe-Virus Typ H5N2
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Vogelgrippe-Virus Typ H5N2

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Weltweit erster Todesfall mit Vogelgrippe-Virus-Typ H5N2

Die WHO hat in Mexiko den weltweit ersten bestätigten Todesfall eines Menschen durch eine Unterart der Vogelgrippe nachgewiesen. Demnach starb eine 59 Jahre alte Person nach einer H5N2-Infektion – und zwar ohne Kontakt mit Tieren gehabt zu haben.

Fieber, Kurzatmigkeit, Durchfall und Schwindel: Das waren die Symptome, mit denen ein 59-jähriger Mensch in Mexiko-Stadt ins Krankenhaus kam. Wenige Tage später starb der Patient.

WHO bestätigt erste tödliche Infektion mit H5N2

Jetzt bestätigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Infektion mit der Vogelgrippe-Virusvariante H5N2 – es ist der weltweit erste Todesfall eines Menschen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Person zuvor Kontakt zu "Geflügel oder anderen Tieren" gehabt habe.

Die in Genf arbeitende, deutsche Virologin Isabella Eckerle schrieb auf X (ehemals Twitter) von einem "besorgniserregenden Todesfall" – "Viele offene Fragen - nicht gut!"

Patient mit Vorerkrankungen starb

Nach Angaben des mexikanischen Gesundheitsministeriums hatte die Person unter einem chronischen Nierenleiden, Diabetes Typ II und seit langem bestehendem Bluthochdruck gelitten. Die WHO führte aus, der Mensch habe am 17. April die Vogelgrippe-Symptome entwickelt. Am 24. April sei er in der Hauptstadt Mexiko-Stadt ins Krankenhaus eingeliefert worden und dort noch am selben Tag gestorben. 

Nach einer Bestätigung durch mehrere Tests meldeten die mexikanischen Gesundheitsbehörden der WHO den Todesfall am 23. Mai. Wie der Betroffene sich angesteckt hatte, ist unklar. In Mexiko sind allerdings bereits H5N2-Infektionen bei Geflügel aufgetreten, unter anderem im Bundesstaat Mexico, in dem der Verstorbene lebte. 

WHO: Risiko für Menschen in betroffenen Regionen "gering"

Die WHO schätzt das Risiko für Menschen in den betroffenen Regionen trotz des Todesfalls als "gering" ein. Das mexikanische Gesundheitsministerium versicherte, es bestehe "kein Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung". Die Tests bei den Kontaktpersonen des Verstorbenen seien allesamt negativ ausgefallen. Die Behörden prüften demnach die Lage in landwirtschaftlichen Betrieben in der Nähe des Wohnorts des Verstorbenen und richteten ein Überwachungssystem ein, um mögliche H5N2-Infektionen bei Wildtieren zu entdecken.

H5N2 im Vergleich zu H5N1

Die Variante H5N2 gilt als weniger stark krankheitserregend als H5N1. Bei Vieh wurde H5N2 in den vergangenen Jahren schon in mehreren Ländern festgestellt. Eine Übertragung der Virusvariante auf einen Menschen war bislang nicht bestätigt worden.

Von 2003 bis Mai 2024 waren der WHO aus 23 Ländern insgesamt 463 Todesfälle nach Infektionen mit Vogelgrippeviren gemeldet worden, es handelte sich aber immer um A (H5N1). Infektionen mit Vogelgrippe-Viren sind meldepflichtig. In vielen Ländern werden aber nicht alle Todesfälle mit vogelgrippeähnlichen Symptomen wie Atemproblemen oder Durchfall untersucht oder die Laborkapazitäten reichen zur Bestimmung von Viren nicht aus. Experten gehen deshalb davon aus, dass nicht jeder Fall der WHO gemeldet wird. 

Milchviehherden in den USA mit H5N1 befallen

In Mexikos Nachbarland USA breitet sich seit Wochen die Vogelgrippe-Virusvariante H5N1 aus und hat dort unter anderem auch Milchviehherden befallen. Vereinzelt wurden auch Infektionen bei Menschen festgestellt, Übertragungen von Mensch zu Mensch wurden jedoch nicht registriert.

H5N1 grassiert inzwischen fast auf der ganzen Welt und lässt vor allem Vögel an der Vogelgrippe erkranken, die auch Geflügelpest genannt wird. Gelegentlich befällt das Virus aber auch Säugetiere, obwohl diese weniger empfänglich sind. Infiziert haben sich zum Beispiel bereits Nerze, Robben, Schweine, Pferde und Katzen.

Mit Informationen von AFP und dpa

Zum Audio (05.05.2024): Vogelgrippe bei Rindern beunruhigt Wissenschaftler

Grasendes Rind in Texas
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Experten sind überrascht, dass Rinder mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert sind.

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