Schneefälle haben am Samstag und in der Nacht zum Sonntag in weiten Teilen Deutschlands zu vielen Verkehrsunfällen geführt. Wie die Polizei und Lagezentren mitteilten, kam es auf den glatten Straßen zu Sachschäden, querstehenden Lastwagen und liegengebliebenen Autos, die teils auch zu blockierten Straßen führten.
- Zum Artikel: Schnee und Eis in Teilen Bayerns: Polizei rät, daheim zu bleiben
PKW kracht auf schneeglatter Fahrbahn frontal in Rettungswagen
Auf der schneebedeckten Straße bei Königsdorf im Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen prallten am Samstag ein Auto und ein Rettungswagen frontal zusammen. Der Fahrer des PKW war von der Fahrbahn abgekommen. Die medizinischen Geräte im Rettungswagen wurden durch den Aufprall so stark beschädigt, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Die beiden Rettungssanitäter, die ohne Patient auf der Rückfahrt vom Krankenhaus zur Rettungswache waren, und der Fahrer des anderen Autos wurden leicht verletzt.
Schon in der Nacht auf Samstag ereigneten sich in Bayern laut Polizei mindestens 91 Unfälle auf schneeglatten Fahrbahnen, bei denen Menschen leicht verletzt wurden.
Auch Behinderungen und Unfälle in anderen Bundesländern
Im Raum Mannheim ereigneten sich rund 20 Unfälle ohne Verletzte. Auch in Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland war es zu Dutzenden Verkehrsunfällen gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Stromausfälle und Tote in Tschechien und Polen
Noch deutlich heftigere Schneefälle haben in Tschechien, Polen und der Slowakei in den vergangenen 24 Stunden großflächige Stromausfälle verursacht und zu Verkehrsunfällen geführt.
Im polnischen Dorf Wawrzka südöstlich von Krakau starb eine 70 Jahre alte pflegebedürftige Frau, deren Sauerstoffgerät nach dem Zusammenbruch der Stromversorgung ausfiel, wie die Nachrichtenagentur PAP am Samstag berichtete. Angehörige hatten zwar Rettung und Feuerwehr alarmiert, aber das Feuerwehrauto, das ihr eine Sauerstoffflasche als Ersatz bringen sollte, verunglückte unterwegs im Schneegestöber.
In der tschechischen Gemeinde Hertvikovice wurde am Samstag nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK ein Autofahrer von einem Baum erschlagen, der an einer Landstraße auf das fahrende Auto stürzte; ein weiterer tödlicher Unfall ereignete sich in Prag.
In Polen und Teilen der Slowakei waren zudem mehr als hunderttausend Haushalte vorübergehend ohne Strom. In den meisten Fälle waren auf Stromleitungen gestürzte Bäume der Grund.
Wintersport in der Nebelsuppe
Auf den Gipfeln in den Allgäuer Alpen und im Bayerischen Wald fiel am Samstag ordentlich Neuschnee. Mancherorts war es eisig, zum Beispiel in Bodenmais oder auf dem Ochsenkopf im Fichtelgebirge mit minus sieben Grad.
Bei mehr oder weniger dicker Nebelsuppe waren die Sichtverhältnisse zwar mäßig. Viele Wintersportfans ließen sich davon allerdings nicht abschrecken. Auch im Sauerland und im Rothaargebirge gab es nach wochenlanger Durststrecke erstmals wieder gute Wintersportbedingungen. 85 von fast 130 Liften waren geöffnet.
Auch im Harz und im Erzgebirge tummelten sich Skifahrer und Snowboarder auf den Pisten. Im südlichen Brandenburg sollte zumindest einer Schlittenfahrt nichts im Wege stehen.
Schneefall lässt nach
Vor rutschigen Straßen wird in Bayern weiter gewarnt. Jedoch soll der Schneefall im Lauf des Sonntags nachlassen. Es bleibt bewölkt bei Tiefstwerten von minus drei Grad. In der Nacht zum Montag erwartet der DWD leichten Schneefall, besonders kalt wird es dann in den Alpentälern mit minus zehn Grad. Der Montag soll weitestgehend trocken bleiben.
- Hier geht es zu den aktuellen Verkehrsmeldungen.
Lawinengefahr in höheren Lagen
Aufgrund des Schneefalls steigt unterdessen die Lawinengefahr. In den Berchtesgadener und Werdenfelser Alpen ist oberhalb von 2.000 Meter die Lawinengefahr laut Lawinenwarndienst Bayern erheblich, darunter mäßig. Lockerschneelawinen können sich aus felsdurchsetztem Steilgelände von selbst auslösen. Kammnah können demnach Schneebrettlawinen von einzelnen Personen leicht ausgelöst werden.
- Hier geht es zum ausführlichen Lawinenbericht des Lawinenwarndiensts Bayern.
Unter anderem in den Ammergauer Alpen, den Bayerischen Voralpen und im Allgäuer Hauptkamm ist die Lawinengefahr oberhalb von 1.500 Metern mäßig, darunter gering.
- Zum Artikel: "Nach Tauwetter - Ski- und Bergschulen froh über Winterrückkehr"
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!