Monika Schnitzer, Vorsitzende der "Wirtschaftsweisen" stellt am 15. Mai 2024 in Berlin das Frühjahrsgutachten des Sachverständigenrates Wirtschaft vor.
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Wirtschaftsweise: Deutsche Kitas sind nicht verlässlich genug

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Wirtschaftsweise: Deutsche Kitas sind nicht verlässlich genug

Wirtschaftsweise: Deutsche Kitas sind nicht verlässlich genug

Die sogenannten Wirtschaftsweisen fordern mehr Geld und Personal für die Kitas in Deutschland. Denn die mangelhafte Präsenz der Kitas sorge dafür, dass Eltern ihre Arbeitszeit reduzieren müssen, so die Vorsitzende Monika Schnitzer.

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Berufstätige Eltern können in Deutschland nicht ausreichend auf die Kitas zählen. Das sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft, Monika Schnitzer, den Funke-Zeitungen. Wer keine Großeltern habe oder Babysitter bezahle, um die Betreuung seiner Kinder zu ergänzen, müsse die Arbeitszeit verringern, so die "Wirtschaftsweise".

Der Grund: Kitas seien in Deutschland zu wenige Stunden am Tag geöffnet und zu viele Wochen im Jahr geschlossen. Dazu kämen kurzfristige Personalausfälle wegen Krankheit.

Mehr in Kitas investieren

Forderungen nach einer Abschaffung der Teilzeit – wie im Frühjahr von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) – nannte Schnitzer deshalb "völlig unrealistisch". Um die Arbeitszeit in Deutschland zu steigern, ist es laut der Ökonomin dagegen dringend notwendig, mehr Geld und Personal in die Kitas zu investieren. "Hochqualifizierte Kinderbetreuung ist zudem extrem wichtig für die Integration", so Schnitzer.

Die Professorin für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU München appellierte aber auch an die Arbeitgeber: Wenn junge Väter nur noch 80 Prozent arbeiten wollen, damit ihre Frauen ebenfalls 80 Prozent arbeiten können, dürften sie von Vorgesetzten und Kollegen nicht schief angesehen werden.

Auch pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung

Dasselbe Problem haben laut Schnitzer pflegende Angehörige. Die Unterstützungen für sie sorgten ausnahmslos dafür, dass die Betroffenen ihre Arbeitszeit massiv reduzieren müssen. "Zementiert wird es durch das Ehegattensplitting, an dessen Reform sich niemand traut. Dieses Zusammenspiel ist fatal", kritisierte die Wirtschaftsweise.

Mit Informationen von dpa und epd

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