Einsatzkräfte am Tatort in Schweden
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Entsetzen in Schweden: Viele Tote nach Schüssen an Schule

Entsetzen in Schweden: Viele Tote nach Schüssen an Schule

Schweden steht unter Schock: Bei einem Schusswaffenangriff an einer Schule sind zahlreiche Menschen getötet worden. Die Polizei sprach von "etwa zehn" Toten, unter ihnen ist vermutlich auch der Schütze. Was bislang bekannt ist.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

In Schweden herrscht nach einem Schusswaffenangriff in einem Bildungszentrum großes Entsetzen. Bei der Bluttat an der Schule in Örebro kamen "etwa zehn" Menschen ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Ministerpräsident Ulf Kristersson sprach vom folgenschwersten Angriff mit Schusswaffen in der Geschichte des Landes.

Unter den Toten ist den Angaben zufolge vermutlich auch der mutmaßliche Täter. Bislang gehen die Ermittler davon aus, dass er allein gehandelt hat. Der Schütze sei der Polizei bisher unbekannt gewesen. Er habe keine Verbindung zu einer Bande gehabt. Von einem Terrorakt gehen die Ermittler nicht aus. Es seien Ermittlungen wegen Mordes, Brandstiftung und Verstoßes gegen Waffengesetze eingeleitet worden.

Derzeit seien die Ermittler nicht in der Lage, die Zahl der Todesopfer genauer zu bestimmen, sagte der örtliche Polizeichef Roberto Eid Forest. Auch zur Zahl der Verletzten konnte die Polizei nichts sagen.

Schüsse an Schule: "Rannten um unser Leben"

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Örebro, etwa 200 Kilometer westlich von Stockholm. Gegen Mittag war es am Campus Risbergska, einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, zu Schüssen gekommen. Nach einer landesweiten Prüfung waren viele Schüler bereits nach Hause gegangen.

Die Rektorin Ingela Bäck Gustafsson sagte in einem Interview des Rundfunksenders SVT, dass sie gerade Mittagspause machte, als Schüler an ihr vorbeiliefen und riefen, man solle das Schulgelände verlassen. "Als ich auf dem Schulhof war, hörte ich Schüsse, ganz in der Nähe", sagte Bäck Gustafsson. "Wir rannten um unser Leben", erzählte die Rektorin.

Die Einrichtung am Stadtrand von Örebro wurde von der Polizei teilweise evakuiert, die Schüler suchten in nahe gelegenen Gebäuden Schutz. Videos vom Tatort zeigten eine große Polizeipräsenz sowie Rettungswagen.

Ministerpräsident: Schmerzhafter Tag für ganz Schweden

"Wir haben heute brutale, tödliche Gewalt gegen völlig unschuldige Menschen erlebt", sagte Regierungschef Kristersson. Es werde aber ermittelt, was passiert sei und wie es dazu kommen konnte. "Lassen Sie uns nicht spekulieren", sagte er. Kristersson sprach von einem schmerzhaften Tag für das ganze Land. "In einem Klassenzimmer eingesperrt zu sein und um sein Leben zu fürchten, ist ein Alptraum, den niemand erleben sollte."

Der schwedische König Carl XVI. Gustaf sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. "Mit Trauer und Bestürzung haben meine Familie und ich die Information über die schreckliche Gräueltat in Örebro aufgenommen", teilte der Monarch mit. Der König lobte die Einsätze der Polizei sowie der Rettungskräfte und des medizinischen Personals.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich betroffen. Im Onlinedienst X schrieb er: "Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Unser Mitgefühl gilt Schweden."

Polizei durchsucht offenbar Wohnung des Schützen

Am späteren Nachmittag war die Polizei nach Medienangaben schwer bewaffnet an einer Wohnadresse in Örebro im Einsatz. Übereinstimmenden Berichten zufolge könnte es sich dabei um den Wohnort des mutmaßlichen Täters handeln.

Die Schule richtet sich laut ihrer Website an Schüler, die über 20 Jahre alt sind. Angeboten werden Kurse für die Sekundarstufe II sowie Schwedischkurse für Einwanderer, Berufsausbildung und Programme für Menschen mit geistigen Einschränkungen. Auf dem Gelände befinden sich auch Schulen für Kinder.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AP

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