Kunstwerke an Betonwänden in einem Keller.
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Kunst in den Katakomben der Mogetissa-Therme Weißenburg

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1,5 Millionen Euro für Kultur in strukturschwachen Gebieten

1,5 Millionen Euro für Kultur in strukturschwachen Gebieten

Das bundesweite Förderprogramm "AllerLand" will Kultur in strukturschwachen Regionen unterstützen und stellt 1,5 Millionen Euro aufgeteilt auf fünf Jahre in Aussicht. Zehn Regionen in Bayern bewerben sich um das Geld – mit ausgefallenen Projekten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Die Mogetissa-Therme in Weißenburg ist ein stillgelegtes Schwimmbad. Die Becken sind leer, es fehlen Fliesen am Boden. Alles wirkt ein wenig marode. Ein Lost Place. Doch gerade deshalb ist die Therme die Kulisse für die Kultur-Expedition durch Altmühfranken für das bundesweite Kulturförderprogramm "AllerLand".

Die Jury wird von Antje Wagner, der künstlerischen Leiterin der Perfomance, durch das ehemalige Schwimmbad geleitet. In nur drei Wochen hat sie die Aufführung auf die Beine gestellt – und die Kulturszene des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen zusammengebracht. "Ich stieß nur auf positive Rückmeldungen. Ich hatte keine Widerstände", berichtet Wagner. Alle seien sofort dabei gewesen, als sie angerufen habe.

Anlaufstelle für Kulturschaffende

Die Region Altmühlfranken bewirbt sich mit dieser Perfomance um eine 1,5 Millionen Euro schwere Kulturförderung aus Bundesmitteln, die auf fünf Jahre verteilt ausgezahlt wird. "AllerLand" heißt das Förderprogramm, das Kunst und Kultur in strukturschwachen Regionen unterstützt. Bekommt Altmühlfranken den Zuschlag, soll unter anderem eine zentrale Anlaufstelle für Kulturschaffende entstehen, sagt Hubert Beckstein vom Organisationsteam.

Für Kunst- und Kulturschaffende sollte es nicht die erste Aufgabe sein, sich um rechtliche und organisatorische Dinge zu kümmern. "Wir wollen da einfach die Leute unterstützen und ihnen Arbeit abnehmen, damit sie sich auf das Wesentliche, die Kunst und Kulturarbeit konzentrieren können", so Beckstein.

Zehn Regionen in Bayern bewerben sich

In Bayern bewerben sich zehn Regionen um die Förderung – deutschlandweit sind es 77. 30 sollen sie am Ende bekommen. Die Jury, unter der Leitung von Hortensia Völckers, bereist bis einschließlich Mai alle diese Regionen und lässt sich zeigen, wie das Fördergeld investiert werden soll. "Uns kommt es darauf an, dass das Thema Kultur und Demokratie vorkommt, dass der Beteiligungsaspekt dabei ist. Dass an Nachhaltigkeit gedacht wird, dass danach noch etwas ist, wenn die Förderung vorbei ist", erklärt Jury-Chefin Hortensia Völckers.

In Altmühlfranken soll nach Auslaufen der Förderung eine genossenschaftliche Struktur für die Kulturarbeit eingeführt werden. Ziel sei es, ein Netzwerk zu schaffen, um die kulturellen Angebote in Altmühlfranken besser zu verknüpfen, sagt Hans Heinrich Häffner vom Organisationsteam.

Verbindung zu schaffen, das ist auch das Ziel der Bewerbung "Lebensraum Goldene Straße" im Landkreis Tirschenreuth. Hier wollen die Verantwortlichen den Lebensraum in der Region sozial, kulturell, ökologisch sowie wirtschaftlich gestalten, heißt es auf der Internetseite des Wettbewerbs "AllerLand".

In der Fränkischen Schweiz hat die Verwaltungsgemeinschaft Ebermannsstadt für die Bewerbung das Format "Raum für Dich – KulturHeimat Fränkische Schweiz" geschaffen. Dieses solle "Vermittler zwischen den individuellen Lebenswelten der Bevölkerung werden und den Rahmen schaffen, um die zahlreichen Initiativen aus Kultur, Demokratiearbeit und Regionalentwicklung miteinander zu verbinden".

Wer bekommt die Förderung? Entscheidung fällt im Juni

Jede Region hätte ihren eigenen Ansatz, sagt Samo Darian, der Programmleiter des Förderprogramms "AllerLand". "Überall spürt man das Engagement und das Interesse", so der Programmleiter bei seinem Besuch in Weißenburg.

Auch in der Region Altmühlfranken. So sind an der Performance in der Mogetissa-Therme beinahe 100 Menschen involviert. Die evangelische Landjugend hat sich zum Beispiel im Rutschenauslauf mit Sofas und Bar eingerichtet. Der Verein für interkulturelle Begegnungen liefert ein Buffet. In den Katakomben des Schwimmbads haben 13 Künstlerinnen und Künstler die großen Betonwände in Kunstwerke verwandelt. "Ich finde, dass das eine sehr schöne Art war, Menschen zusammenzuführen. Auf eine gute Art und Weise", sagt Jury-Chefin Hortensia Völckers.

Ob es gereicht hat, um die Förderung zu bekommen, erfahren die Beteiligten im Juni.

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Die Kulturschaffenden in Almtühlfranken proben in der Mogetissa-Therme Weißenburg für den Besuch der "AllerLand"-Jury.

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