Der Premierenabend der Agnes-Bernauer-Festspiele in Straubing in Niederbayern ist ins Wasser gefallen. Nach knapp 45 Minuten hat der Vereinsvorsitzende Karl Weber die Veranstaltung im Innenhof des Herzogsschlosses wegen eines aufziehenden Gewitters unterbrochen. Nach einigen weiteren Minuten war klar: Das Wetter wird nicht besser. Für das Ensemble um Regisseur Thomas Stammberger war das eine Enttäuschung. Nach eineinhalbjähriger Vorbereitung hatte sich das Team auf den Abend gefreut.
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18 Aufführungen sind noch geplant
Die ersten Szenen, die die Darsteller am Freitag noch zeigen konnten, versprachen eine temporeiche und humorvolle Neuinszenierung. 18 weitere Aufführungen sind regulär noch geplant. Ob es für die ausgefallene Veranstaltung einen Ersatztermin geben wird, war noch unklar.
Die Hauptrollen in dem Freilichtspiel spielen Sebastian Danner und Elena Hammerschmid. Sie verkörpern Albrecht von Bayern-München und Agnes Bernauer. Mit ihnen stehen mehr als 100 Laiendarsteller auf der Bühne. Die Geschichte um Agnes Bernauer, die für ihre nicht standesgemäße Liebe zum Herzogs-Sohn Albrecht zum Tode verurteilt wurde, ereignete sich vor fast 600 Jahren. Herzog Ernst hatte sie im Oktober 1435 kurzerhand verhaften und in der Donau ertränken lassen.
Ilse Aigner: "Sonnenschirm wäre mir lieber als Regenschirm"
Für das Premierenpublikum war der Abend mit dem Wolkenbruch jedoch nicht vorbei: Im Rittersaal begann direkt der Staatsempfang auf Einladung von Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Unter den Ehrengästen war als Schirmherrin auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Ein Sonnenschirm wäre ihr lieber gewesen als ein Regenschirm, sagte sie. Und weil die Stromversorgung auf der Bühne schon Probleme bereitet hatte, bot sie gleich noch ihre Kenntnisse als Elektrotechnikerin an.
Aufführungen finden alle vier Jahre statt
Seit 2018 gehören die Agnes-Bernauer-Festspiele zum Immateriellen Kulturerbe Bayerns. Seit 1960 fanden die Aufführungen meist im vierjährigen Turnus statt. Im Zuge der Corona-Pandemie war die für 2023 vorgesehene Festspiel-Saison auf 2024 verschoben worden.
Große Ticketnachfrage
Während der Festspielzeit in Straubing, die vier Wochen lang bis zum 21. Juli dauert, sind insgesamt 19 Vorstellungen geplant. Darüber hinaus sind auch Zusatzaufführungen möglich. Denn die Ticketnachfrage ist groß. Laut dem Festspielverein werden insgesamt mehr als 20.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Rund 80 Prozent der Tickets sind bereits vergriffen.
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