Medienkünstlerin Cao Fei
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Medienkünstlerin Cao Fei

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Chinesischer Weltstar: Cao Fei im Münchner Kunstbau

Chinesischer Weltstar: Cao Fei im Münchner Kunstbau

Die erfolgreiche William Turner-Schau ist passé. Ab sofort werden im Kunstbau am Lenbachhaus Arbeiten einer der bedeutendsten Medienkünstlerinnen der Gegenwart gezeigt: Cao Fei aus der Volksrepublik China.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Man betritt den Kunstbau des Münchner Lenbachhauses, jenen langen, fensterlosen Raum unmittelbar über der U-Bahn-Station am Königsplatz, über eine Rampe. Links leuchtet gleich das an die Wand projizierte Video "Cosplayers" mit jungen Menschen, die sich in Gestalt ihrer Lieblings-Comicfigur verkleidet haben. Überall flimmern Bildschirme, erklingt Videogame-Musik. Nur rechts von der Rampe wird Badminton gespielt, denn wer viel Zeit vor Bildschirmen verbringt, soll sich zwischenrein auch mal bewegen, meint Cao Fei.

Spiel mit Avataren

Die Medienkunstprofessorin aus China macht seit 2002 technisch hoch entwickelte Kunst. Sie hat im Second Life ganze Stadtviertel entworfen. Jetzt ist sie im Metaverse unterwegs. Sie besitzt gleich zwei Avatare, also grafische Stellvertreterinnen im Netz. China Tracy, der Avatar in Gestalt einer jungen Frau mit nackenlangen Haaren, agierte im Second Life und ist inzwischen stillgelegt. Und dann Oz, ein Avatar mit kahlem Kopf, der aus Platinen zusammengesetzt ist und mit einem Körper, in dem auch ein Oktopus sitzt.

Wenn man Cao Fei nach ihrer Beziehung zu Oktopussen fragt, merkt man, wie klein doch die elektronische Welt ist. Ihre Quelle liegt in Hollywood. Sie habe sich von dem Science Fiction-Film "Arrival" inspirieren lassen, verrät sie im Interview. Dort gebe es einen Alien, der die Gestalt eines Oktopusses habe. "Und mit diesem Avatar [Oz; A.d.R.] möchte ich zum Ausdruck bringen, dass das so eine Art Flucht aus diesem Dasein des hiesigen Lebens in ein post-industrielles Zeitalter ist. Dahinter verbergen sich viele soziale Umwälzungen."

Cao Fei wurde bislang nicht Opfer der chinesischen Zensur

Die Kunst von Cao Fei ist tiefgründig, hat immer mehr als eine – elektronische – Ebene. Sie dokumentierte mit Videos und auf Fotos die Umbrüche in China. Da sie aber nicht kommentiert, konnte die Zensur nie eingreifen. Nicht bei den leeren Straßen während der Pandemie; nicht beim missglückten Friedensprojekt eines Freizeitparks an der russisch-chinesischen Grenze; nicht bei der Opferung ganzer historischer Stadtteile zugunsten des sogenannten Fortschritts. Cao Fei stellt das alles dar und baut es in ihre elektronischen Installationen ein.

Ein verstörender Film zeigt zum Beispiel einen jungen Mann mit Gipsbein, der durch den Botanischen Garten von Singapur tanzt. Während Corona. Und ganz allein. "Da tanzt jemand mit einem gebrochenen Bein. Das verdeutlicht doch, dass er sein Leben genießt, dass er Freude am Leben hat", erklärt Cao Fei. "Während des Lockdowns wurde mir beigebracht, dass man trotzdem die Freude am Leben nicht verlieren soll. Das macht mich nachdenklich, gerade in Zeiten des schnellen technologischen Fortschritts."

Seit 2002 wird Cao Feis Kunst international sehr beachtet und mit Preisen überhäuft. Gleich dreimal war sie mit ihren Arbeiten auf die Biennale in Venedig eingeladen. 2021 hat ihr auch die Volksrepublik China endlich eine große Ausstellung gewidmet: Kunst in Hypertechnologie, die nicht verspielt, sondern dokumentarisch und genau ist.

Im Video: Cao Feis Kunst im Lenbachhaus

Ausstellung von Cao Fei im Lenbachhaus
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Ausstellung von Cao Fei im Lenbachhaus

Die Ausstellung "Meta-mentary" mit Werken der chinesischen Künstlerin Cao Fei ist noch bis zum 8. September 2024 m Kunstbau des Lenbachhauses zu sehen.

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