Dem Südtiroler Lyriker Oswald Egger ist am Samstag der renommierte Georg-Büchner-Preis verliehen worden. Laut der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die den mit 50.000 Euro dotierten Literaturpreis alljährlich auslobt, schreibt Egger in dem "beständigen Streben, unsere Welt in ihren Zusammenhängen genauer zu erfassen".
- Zum Artikel: "Georg-Büchner-Preis 2024 geht an Oswald Egger"
Große Bandbreite an Ichs in Eggers Lyrik
Der Literaturkritiker Paul Jandl hob in seiner Laudatio hervor, dass Egger sich in seinem lyrischen Werk viele Ichs ausdenke, "ohne eines davon auch nur annähernd selbst zu sein". Nirgends in der deutschsprachigen Literatur sei die Varianzbreite dessen, was ein Ich sein kann, so groß wie bei ihm. Er zerlege die Welt in Wörter und setze sie wieder neu zusammen.
Oswald Egger ist in Lana bei Meran geboren und studierte Literatur und Philosophie in Wien. Er veröffentlicht seit 1993 Gedichte und ist seit 2011 Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
Büchner-Preis: Höchste literarische Auszeichnung
Der Büchner-Preis gilt als bedeutendste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Er ist nach dem in Darmstadt aufgewachsenen Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Freiheitskämpfer Georg Büchner benannt (1813–1837).
Bisher haben den Preis schon Autoren wie Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Christa Wolf und Terézia Mora bekommen. Preisträger des letzten Jahres war Lutz Seiler.
Im Audio: Georg-Büchner-Preis 2024 für Oswald Egger
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