Die wichtigsten News zur Oscar-Verleihung 2024:
- "Oppenheimer" räumt viele Oscars in den Hauptkategorien ab (3.22 Uhr)
- Emma Stone gewinnt als beste Schauspielerin - Sandra Hüller verpasst Oscar-Chance (3.14 Uhr)
- "The Zone of Interest" ist bester internationaler Film, Çatak & Wenders gehen leer aus (1.25 Uhr)
- Der Award für das beste Originaldrehbuch geht an "Anatomie eines Falls" (0.50 Uhr)
3.40 Uhr: Oppenheimer ist der Gewinner des Abends
Zeit für eine Bilanz: "Oppenheimer" gewinnt mit sieben Oscars die meisten Trophäen an diesem Abend. "Poor Things" liegt an Platz zwei mit vier Goldjungen. "The Zone of Interest", in dem Sandra Hüller eine Hauptrolle spielt, gewinnt zweimal, darunter als bester internationaler Film für Großbritannien. "Barbie" gewinnt einmal - in der Kategorie als bester Song mit Billie Eilishs "What Was I Made For?".
Die drei deutschen Nominierten gehen leer aus: Sandra Hüller (nominiert als beste Hauptdarstellerin in "Anatomie eines Falls") sowie Ilker Çatak ("Das Lehrerzimmer") und Wim Wenders ("Perfect Days"), beide nominiert in der Kategorie bester internationaler Film, konnten alle drei keinen Oscar ergattern.
Auch ohne Trophäe bleibt "Killers of the Flower Moon". Der Film von Martin Scorcese mit Lily Gladstone, Leonardo di Caprio und Robert de Niro über eine Mordserie an Native Americans war für neun Oscars nominiert. Viele hatten erwartet, dass Lily Gladstone als erste indigene Frau jemals gewinnen würde. Dass der Film nun in gar keiner Kategorie ausgezeichnet wurde, könnte noch für Diskussionen sorgen.
3.22 Uhr: "Oppenheimer" wird als bester Film ausgezeichnet
Huch, das war's schon? Die Verkündung des besten Films geht dieses Jahr ungewöhnlich schnell. Al Pacino kommt auf die Bühne und anstatt wie üblich erstmal alle Nominierten zu nennen und zu würdigen, kommt er direkt zum Punkt. "Bester Film, äh, da muss ich in den Umschlag schauen", sagt er. "Und das werd ich tun, hier kommt es, und meine Augen sehen Oppenheimer?" Es klingt fast wie eine Frage, das Publikum lacht unsicher, man fragt sich: Kommt da noch was? Deswegen schiebt Al Pacino nochmal ein "Yes!" hinterher.
Die Musik setzt ein, der Cast läuft zur Bühne und mit diesem ungewöhnlichen Abschluss ist der Historienfilm über den Atomphysiker J. Robert Oppenheimer endgültig der große Abräumer des Abends mit insgesamt sieben Auszeichnungen.
3.14 Uhr: Emma Stone gewinnt als beste Schauspielerin
Der Traum vom Oscar für die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller ist geplatzt: Emma Stone gewinnt in der Kategorie Beste Schauspielerin für ihre Rolle als Bella Baxter in "Poor Things". Als sie ans Mikro tritt, sagt sie zuerst "Mein Kleid ist kaputt!" und dreht sich um, damit alle den Riss im Kleid auf ihrem Rücken sehen können. "Ich glaube es ist während 'I'm Just Ken' passiert." Während dem Song sah man sie begeistert mittanzen und -singen.
Emma Stone hält jetzt schon zum zweiten Mal einen Oscar in den Händen, 2017 gewann sie in derselben Kategorie mit "La la Land". Dieses Jahr war sie eine der beiden Favoritinnen neben Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon"). Gladstone wäre die erste Native American Schauspielerin gewesen, die die Auszeichnung gewinnt.
3.05 Uhr: Christopher Nolan gewinnt als bester Regisseur
Und noch einer der wichtigsten Preise geht an "Oppenheimer": Christopher Nolan wird für die beste Regie ausgezeichnet. Er war schon zum achten Mal nominiert, nun gewinnt er erstmals einen Oscar.
3 Uhr: Favorit Cillian Murphy ist bester Hauptdarsteller
Ein paar der größten Kategorien stehen noch aus und kommen wie so oft erst gegen Ende der Preisverleihung. Um kurz vor der drei Uhr nachts (deutsche Zeit) bekommt Cillian Murphy - wie von vielen erwartet - den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "Oppenheimer". Es ist das erste Mal, dass Murphy nominiert war.
"Ich stehe hier als sehr stolzer irischer Mann", sagt Murphy auf der Bühne. "Wir haben einen Film über den Mann gemacht, der die Atombombe geschaffen hat - diesen Preis möchte ich den Friedensstiftern weltweit widmen."
2.45 Uhr: Billie Eilish gewinnt Oscar für besten Song
Gerade eben stand noch Ryan Gosling als singender Ken auf der Bühne - doch der Oscar für den besten Filmsong geht an ein anderes Werk aus dem "Barbie"-Soundtrack: "What Was I Made For?" von Billie Eilish. Geschrieben hat sie das Lied gemeinsam mit ihrem Bruder Finneas O'Connell, der auch mit ihr auf die Bühne kommt. "Ich habe das nicht erwartet", sagt Billie Eilish atemlos - dabei hat sie doch schon bei den Golden Globes die Trophäe für den besten Song abgeräumt. "Greta, ich liebe dich und danke dir für das hier", sagt sie in Richtung der "Barbie"-Regisseurin Greta Gerwig, die an diesem Abend quasi ständig angesprochen wird, obwohl sie selbst nicht nominiert ist.
Billie Eilish und ihr Bruder tragen an ihren Anzügen beide einen roten Button, der für den Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen steht. Auch weitere Gäste tauchten mit dem Button zu den Oscars auf, darunter Mark Ruffalo und Ramy Youssef. Die Aktion wurde von "Artists4Ceasefire" organisiert. Das Bündnis aus über 400 Hollywood-Persönlichkeiten hat zuletzt einen offenen Brief an Präsident Joe Biden gerichtet mit dem Ziel, dass er auf einen Waffenstillstand drängt.
2.35 Uhr Ryan Gosling singt "I'm Just Ken"
Im pinkfarbenen Glitzeranzug performt Ryan Gosling eine Rock-Version seines Ohrwurms "I'm Just Ken" aus dem Barbie-Soundtrack, unterstützt von einem großen Männer-Flashmob und niemand Geringerem als dem Guns N' Roses-Gitarrist Slash, der ein Solo spielt. Aber Ryan Gosling will nicht nur den Kens eine Bühne geben, sondern auch den Barbies. Zwischendurch hält er auch Regisseurin Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie das Mikrofon unter die Nase, am Ende singt fast der ganze Saal mit.
Der Song ist auch für einen Oscar als bester Song nominiert. Auf Social Media wird der Barbie-Hype erneut angefacht: Manche sind schon der Meinung, das sei der "beste Oscar-Moment", andere fordern, Ryan Gosling sollte doch nächstes Jahr die Halftime Show des Superbowls bestreiten.
2.20 Uhr: Wes Anderson gewinnt seinen ersten Oscar
Den Film, mit dem Wes Anderson dieses Jahr nominiert war, haben vermutlich bisher nur wenige geschaut: Es ist nämlich ein Kurzfilm, die oft eher unter dem Radar laufen. "Ich sehe was, was du nicht siehst" ("The Wonderful Story of Henry Sugar") basiert auf einer Geschichte von Roald Dahl, die Hauptrolle spielt Benedict Cumberbatch. Anderson war in den letzten gut 20 Jahren schon insgesamt achtmal für einen Oscar nominiert, diesmal hat es nun endlich mit einem Goldjungen für den Regisseur geklappt.
2.15 Uhr: "20 Tage in Mariupol" ist bester Dokumentarfilm
Die Stimmung ist ungewöhnlich ernst und ruhig im Saal, als es auf der Oscars-Bühne auf einmal um den Ukraine-Krieg geht. "20 Tage in Mariupol" gewinnt den Oscar als bester Dokumentarfilm. Der Film von Mstyslav Chernov, Michelle Mizner und Raney Aronson-Rath dokumentiert die Erlebnisse von AP-Journalisten während knapp drei Wochen in der ukrainischen Hafenstadt, als diese Anfang 2022 von russischen Streitkräften belagert wurde. Unter großer Gefahr zeigen sie die katastrophalen Folgen der Belagerung für die Zivilbevölkerung. In seiner emotionalen Dankesrede sagt Mstyslav Chernov: "Ich wünschte, Russland hätte mein Land nie angegriffen."
2.05 Uhr: Der Star des Abends ist Hund "Messi"
In den sozialen Medien - und immer wieder auch im Saal - stiehlt "Messi" allen die Show. Gemeint ist nicht der Fußballer, sondern der Filmhund aus "Anatomie eines Falls", sozusagen Sandra Hüllers Co-Star. "Messi" spielt im Film die zentrale Rolle des Blindenhunds Snoop. Während es im Vorfeld hieß, der Hund dürfe wohl nicht an der Verleihung teilnehmen, saß er heute dann doch plötzlich im Publikum auf einem eigenen Stuhl, dem Anlass angemessen mit schwarzer Fliege um den Hals. Jimmy Kimmel erwähnte ihn direkt in seiner Begrüßung, die Academy betitelt ihn auf ihrem X-Account als "Oscars VIP (Very Important Pup)", beim Lunch der Nominierten traf er Ryan Gosling - kein schlechter Tag, um Hund zu sein.
Aber auch über den Abend hinaus hat "Messi" Meme-Potential: Videos, die ihn klatschend zeigen oderwie er am Stern von Matt Damon am Walk of Fame das Bein hebt, um zu pinkeln, gehen schon in der Nacht viral. Das freut vor allem Jimmy Kimmel, der seit Jahren eine scherzhafte Fehde mit Matt Damon austrägt.
1.40 Uhr: Robert Downey Jr. gewinnt als bester Nebendarsteller in "Oppenheimer"
Schon zum dritten Mal war Robert Downey Jr. für einen Oscar nominiert - und diesmal hat es geklappt. Er gewinnt die Trophäe für seine Rolle als Politiker Lewis Strauss und Antagonist in "Oppenheimer". Nachdem der diesjährige Rekord-nominierte Film bisher mehrfach leer ausging, bekommt Oppenheimer damit den ersten Oscar in einer wichtigen Kategorie. "Ich danke meiner schrecklichen Kindheit und der Academy, in der Reihenfolge", sagte Robert Downey Jr. in seiner Dankesrede und bekam dafür einige Lacher aus dem Publikum.
1.30 Uhr: Ryan Gosling und Emily Blunt kabbeln sich um "Barbenheimer"
"Barbenheimer" goes Oscars: Und zwar nicht nur, weil beide Filme mehrfach nominiert sind (hier führt "Oppenheimer" klar, während "Barbie" der größere Publikumserfolg war). Ryan Gosling, der in "Barbie" Ken spielt, und Emily Blunt, die Kitty Oppenheimer verkörperte, lieferten sich auf der Bühne einen kurzen - gespielten -Schlagabtausch. Eigentlich wollten sie in ihrem Auftritt die Stunt-Performer würdigen - doch dazu kam es erstmal nicht.
"Hello Emily", fing Ryan Gosling an, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Das sei ein "etwas frostiges Hallo", stellt Blunt fest. Er sei nur froh, dass sie endlich diese "Barbenheimer"-Rivalität hinter sich lassen könnten, meint Gosling. Blunt stichelt: So wie die Preisverleihungs-Saison verlaufen sei, wäre es ja keine kaum eine Rivalität gewesen. Doch das ließ Gosling nicht auf sich sitzen: "Ich habe rausgefunden, warum es 'Barbenheimer' heißt und nicht 'Oppenbarbie': Ihr seid am Ende genannt, weil ihr den ganzen Sommer nur auf unserer Erfolgswelle mitgeschwommen seid." Emily Blunt bedankt sich sarkastisch: "Thanks for 'Ken-splaining' that to me" und nennt Ryan "Mr. Ich musste mir ein Sixpack aufmalen, um für die Oscars nominiert zu werden". Hier die ganze Kabbelei im Video zum Nachschauen:
1.25 Uhr: "The Zone of Interest" ist bester internationaler Film - Çatak und Wenders gehen leer aus
Die britische Produktion "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer hat den Oscar für den besten internationalen Film gewonnen. Die Hauptrollen spielen zwei deutsche Schauspieler: Sandra Hüller und Christian Friedel. Dass "The Zone of Interest" gewinnt, ist keine Überraschung: Der Film war der große Favorit in der Kategorie. Der Film folgt dem Alltag der Familie von KZ-Kommandant Rudolf Höß, die direkt neben dem KZ Auschwitz lebt.
Damit gingen aber auch zwei deutsche Nominierte leer aus: Der deutsche Beitrag "Das Lehrerzimmer" von Ilker Çatak und der für Japan nominierte Film "Perfect Days" von Wim Wenders waren beide ebenfalls für den besten internationalen Film nominiert.
1.20 Uhr: John Cena kommt nackt auf die Bühne
Schauspieler John Cena ist Laudator für die Kategorie "Bestes Kostümdesign" - und kommt dafür ganz ohne Kostüm auf die Bühne, nämlich nackt bis auf ein paar Birkenstocks an seinen Füßen und einem Umschlag in der Hand. Bevor er die Gewinnerin verkündet (Holly Waddington für "Poor Things") wird er aber doch noch blitzschnell in eine apricotfarbene Toga gekleidet.
Aber warum Birkenstocks? Auf Social Media wird nun gerätselt, warum er ausgerechnet diese Sandalen trug. Eine plausible Theorie: In der Kategorie war auch "Barbie" nominiert. Margot Robbie wird in dem Film an einer Stelle vor die Wahl gestellt: Will sie High Heels tragen oder Birkenstocks? Die Sandalen, die ursprünglich einen Öko-Ruf haben, erleben seitdem einen Hype in den USA. Der deutsche Sandalen-Hersteller nutzte die Hochphase für seinen Börsengang, die Aktie floppte aber erstmal.
00.50 Uhr: Anatomie eines Falls" mit Oscar für bestes Drehbuch ausgezeichnet
"Anatomie eines Falls", in dem Sandra Hüller die Hauptrolle spielt, räumt eine erste Trophäe ab: Und zwar für das beste Originaldrehbuch. Die französische Regisseurin und Drehbuch-Co-Autorin Justine Trient scherzte in ihrer Dankesrede: "Das wird mir durch meine Midlife Crisis helfen." Sie gewann gemeinsam mit Arthur Harari.
Der Oscar für das beste adaptierte Drehbuch geht an Cord Jefferson für "Amerikanische Fiktion". "Oppenheimer", der große Favorit des Abends mit insgesamt 13 Nominierungen, geht damit in einer wichtigen Kategorie leer aus.
0.26 Uhr: Da'Vine Joy Randolph zur besten Nebendarstellerin gekürt
Die erste Trophäe des Abends geht an Da'Vine Joy Randolph als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in "The Holdovers". Sie spielt darin eine melancholische Köchin an der Seite eines Lehrers, der die Weihnachtsferien unfreiwillig mit Schülern im Internat verbringen muss. Randolph galt schon im Vorfeld als Favoritin in der Kategorie. "Seit einer langen Zeit habe ich immer anders sein wollen", sagte sie in ihrer Dankesrede. "Und jetzt wird mir klar, dass ich einfach nur ich selbst sein muss."
Eine Besonderheit: Wer den Oscar gewinnt, wird nicht nur wie üblich von zwei Schauspiel-Kolleginnen präsentiert, sondern gleich von fünf - genauso viele wie Nominierte. Jede wird einzeln in einer kurzen Rede für ihre Leistung gewürdigt, bevor die Gewinnerin gekürt wird.
0.15 Uhr: Jimmy Kimmel greift Kritik zu "Barbie“ auf
Los geht’s ein paar Minuten verspätet mit der Eröffnungsrede von Jimmy Kimmel, schon zum vierten Mal Host der Oscars. In einem Video vorab lässt er durchblicken, dass er wohl großer "Barbie“ und Greta Gerwig-Fan ist. Nach Meinung vieler hätte die Regisseurin für einen Oscar nominiert werden sollen, sagt er. Ihr Film "Barbie“ ist zwar mehrfach im Rennen um eine Trophäe, allerdings nicht bei der besten Regie oder bei der besten Hauptdarstellerin (Margot Robbie). Das hat unter anderem Schauspieler Ryan Gosling (nominiert als bester Nebendarsteller) immer wieder kritisiert. Als das Publikum applaudiert, scherzt Kimmel in Richtung der Jury: "Klatscht nicht, ihr habt nicht für sie (Greta Gerwig) gestimmt!"
Kimmel erwähnt auch "Sandra Huler", wie er Hüller mit amerikanischem Akzent ausspricht, in seiner Eröffnungsrede – und scherzt über den Ruf von deutschem Humor. Kimmel erklärt, zum ersten Mal überhaupt seien drei fremdsprachige Filme für den besten Film nominiert, zwei davon mit Sandra Hüller in der Hauptrolle. "Sandra spielt in ‚Anatomie eines Falls‘ eine Frau, die wegen Mordes an ihrem Ehemann vor Gericht steht, und in ‚The Zone of Interest‘ eine Nazi-Hausfrau, die in der Nähe von Auschwitz lebt. Während dies für amerikanische Kinobesucher sehr schwere Themen sind, nennt man sie in Sandras Heimat Deutschland Rom-Coms.“
Montag, 11. März 2024
23.55 Uhr: Çatak: "Krönender Abschluss der Lehrerzimmer-Reise"
Der deutsche Regisseur Ilker Çatak sagte auf die Frage, wie er sich gerade fühle, auf dem roten Teppich: "Es ist verrückt" mit einem "kleinen feinen Film" bei den Oscars zu sein. "Für mich ist das ein krönender Abschluss der Lehrerzimmer-Reise, die man so vielleicht einmal im Leben hat." Er grüßt und dankt all seinen Lehrerinnen und Lehrern. "Wir hätten ohne euch diesen Film nicht machen können."
23.40 Uhr: Hüller: "Ich kann nicht glauben, dass das wahr ist"
Auch die deutschen Schauspieler, Schauspielerinnen und Filmschaffende laufen über den roten Teppich im Dolby Theatre, zum Beispiel Sandra Hüller in einem eleganten schwarzen Kleid mit sehr großem Revers. Sie ist seit 86 Jahren die erste Deutsche, die als beste Schauspielerin nominiert ist – und zwar unter anderem mit einem Film, in dem sie nur Englisch und Französisch spricht. "Ich fand es erleichternd, weil ich manche Sachen nicht richtig machen kann", sagte sie im Interview mit ProSieben. Man könne sich auf andere verlassen, die einen anleiten.
Am Teppich wurde sie auch vom Team des britischen Senders ITV interviewt. Angesprochen auf gleich zwei nominierte Filme, in denen sie mitspielt ("Anatomie eines Falls" und "Zone of Interest") sagte sie: "Ich kann immer noch nicht glauben, dass das wahr ist!"
23.30 Uhr: Friedel habe sich "bisschen geschämt" für Nazi-Frisur
Der Schauspieler Christian Friedel, der im oscarnominierten "The Zone of Interest" den KZ-Kommandanten Rudolf Höß spielt, ist begeistert vom Ambiente rund um die Oscarverleihung. "Jetzt wieder herzukommen, das ist so crazy“, sagte er auf dem roten Teppich dem Sender ProSieben. Zuletzt war er 2010 eingeladen, weil er zum Team von Michael Hanekes nominiertem Film "Das weiße Band" gehörte.
Auf dem roten Teppich zeigte er sich in violettem Anzug – und sprach auch über den Look, den er für seine Rolle tragen musste: Für die Nazi-Frisur seiner Filmrolle - kahl rasierte Seiten - habe er sich einst bisschen geschämt. Aber: "Es ist wichtig, dass es nicht geklebte Glatze ist, sondern dass man wirklich diesen Haarschnitt trägt."
23.20 Uhr: Ein Sturz und eine Schwangerschafts-Überraschung auf dem roten Teppich
Die Schauspielerin Vanessa Hudgens (bekannt für ihre Rolle in "High School Musical") moderierte live vom roten Teppich im amerikanischen Fernsehen - und präsentierte dabei erstmals ihren Babybauch. Erst im Dezember heiratete sie Baseballspieler Cole Tucker. Dass sie ihre Schwangerschaft verkündet, kommt überraschend: Erst vor wenigen Tagen hatte sie in einem Podcast gesagt, sie sei genervt von den ständigen Babygerüchten - solche Spekulationen seien unhöflich.
Der Schauspielerin und Influencerin Liza Koshy passierte dagegen ein kleines Missgeschick auf dem roten Teppich. Ihre roten XXL-High-Heels brachten sie zu Fall. Doch sie nahm es mit Humor, rappelte sich auf und posierte mit breitem Lachen für die Fotografen.
23.00 Uhr: Hüller, Çatak, Wenders - Geht ein Oscar nach Deutschland?
Ein Jahr nach dem sensationellen Oscar-Erfolg des Antikriegsepos "Im Westen nichts Neues" mit vier Trophäen, darunter auch für den besten ausländischen Film, zeigen deutsche Filmschaffende in Hollywood dieses Jahr wieder eine starke Präsenz. Besonders drei Deutsche können sich dieses Jahr Hoffnungen auf einen der Goldjungen machen: Schauspielerin Sandra Hüller sowie die Regisseure Ilker Çatak und Wim Wenders. Für alle drei wäre es das erste Oscar-Gold.
Wim Wenders war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert, ging aber immer leer aus. Nun ist er im Alter von 78 erneut nominiert - für seinen poetischen Film "Perfect Days". Die Geschichte eines Mannes, der in Tokio als Toiletten-Reiniger arbeitet, ist für Japan in der Sparte "Internationaler Film" im Rennen.
Den Oscar in dieser Kategorie könnte mit dem Gesellschaftsdrama "Das Lehrerzimmer" aber auch nach Deutschland gehen. Der Berliner Regisseur Ilker Çatak macht darin eine Schule zum Schauplatz eines vielschichtigen Konflikts. Im Zentrum steht eine junge Lehrerin, die eine Diebstahlserie aufklären will.
Sandra Hüller hat mit ihrer Hauptrolle in dem Justizdrama "Anatomie eines Falls" schon jetzt ein Stück Oscar-Geschichte geschrieben. Die 45-Jährige ist die erste deutsche Schauspielerin mit einer Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" seit den 1930er-Jahren. Damals gewann die in Düsseldorf geborene und in Hollywood lebende Luise Rainer für ihre Rollen in "Der große Ziegfeld" (1937) und "Die gute Erde" (1938) zwei Oscars in Folge.
Auch ein zweiter Film, in dem Hüller die Hauptrolle spielt, hat Chancen auf Trophäen: "The Zone of Interest" ist in gleich fünf Kategorien nominiert, darunter "Bester Film" und "Bester internationaler Film".
22.30 Uhr: Wann die Oscarnacht losgeht und wo sie zu sehen ist
Wer die Oscars in Deutschland sehen will, muss lange wach bleiben oder sich einen Wecker stellen: Die Verleihung der Academy Awards in Los Angeles startet um 16 Uhr Ortszeit im Dolby Theatre - in Deutschland ist es dann Mitternacht in der Nacht von Sonntag auf Montag. Zum viertel Mal moderiert der Late-Night-Host Jimmy Kimmel. Im deutschen Fernsehen überträgt Pro Sieben und im Stream Joyn die Verleihung im Originalton.
Vorher laufen die Stars über den roten Teppich und zeigen ihre Outfits. BR24 tickert live zu allen News der Oscarnacht - von Gewinnern bis hin zu den Highlights und dem roten Teppich.
21.00 Uhr: Wer die größten Chancen hat
"Oppenheimer", der große Gewinner bei den Golden Globes, führt mit 13 Nominierungen auch das Rennen um die Oscars an - und könnte einen neuen Rekord aufstellen. Bislang konnten in der Oscar-Geschichte drei Filme je elf Oscars gewinnen: "Ben Hur", "Titanic" und "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs". Wenn "Oppenheimer" in zwölf oder mehr Kategorien abräumen würde, wäre das der neue Spitzenplatz.
Mit elf Nominierungen die zweitgrößten Gewinn-Chancen hat die skurrile Frankenstein-Adaption "Poor Things". Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" ist in zehn Kategorien nominiert.
"Barbie", der größte Kassenhit von 2023, geht zwar mit acht Nominierungen ins Rennen, auch für Nebendarsteller Ryan Gosling und als bester Film, aber ohne Hauptdarstellerin Margot Robbie oder Regisseurin Greta Gerwig, wofür es von Fans viel Kritik gab. Das hat Host Jimmy Kimmel sogar in einem gemeinsamen Video mit der Academy aufgegriffen.
Im Video: Oscar-Host Jimmy Kimmel trifft den "Barbie"-Cast
20.00 Uhr: Wer nominiert ist
Die Nominierten in den Hauptkategorien sind (jeweils alphabetisch):
Bester Film:
- "American Fiction"
- "Anatomie eines Falls"
- "Barbie"
- "The Holdovers"
- "Killers Of The Flower Moon"
- "Maestro"
- "Oppenheimer"
- "Past Lives - In einem anderen Leben"
- "Poor Things"
- "The Zone Of Interest"
Beste Hauptdarstellerin:
- Annette Bening ("Nyad")
- Lily Gladstone ("Killers Of The Flower Moon")
- Sandra Hüller ("Anatomie eines Falls")
- Carey Mulligan ("Maestro")
- Emma Stone ("Poor Things")
Bester Hauptdarsteller:
- Bradley Cooper ("Maestro")
- Colman Domingo ("Rustin")
- Paul Giamatti ("The Holdovers")
- Cillian Murphy ("Oppenheimer")
- Jeffrey Wright ("American Fiction")
Beste Regie:
- Jonathan Glazer ("The Zone Of Interest")
- Giorgos Lanthimos ("Poor Things")
- Christopher Nolan ("Oppenheimer")
- Martin Scorcese ("Killers Of The Flower Moon")
- Justine Trient ("Anatomie eines Falls")
Bester internationaler Film:
- "Io Capitano" (Italien)
- "Perfect Days "(Japan)
- "Society Of The Snow" (Spanien)
- "Das Lehrerzimmer" (Deutschland)
- "The Zone Of Interest" (Großbritannien)
Beste Nebendarstellerin:
- Emily Blunt ("Oppenheimer")
- Danielle Brooks ("The Color Purple")
- America Ferrera ("Barbie")
- Jodie Foster ("Nyad")
- Da'Vine Joy Randolph ("The Holdovers")
Bester Nebendarsteller:
- Sterling K. Brown ("American Fiction")
- Robert De Niro ("Killers of the Flower Moon")
- Robert Downey Jr. ("Oppenheimer")
- Ryan Gosling ("Barbie")
- Mark Ruffalo ("Poor Things")
Eine Übersicht der Nominierten in allen weiteren Kategorien finden Sie auf der Seite der Academy Awards.
Sonntag, 10. März 2024
Mit Material von dpa.
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