Die fränkische Band "Cosmodrome".
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Die fränkische Band "Cosmodrome" ist hierzulande eher unbekannt, in China aber ein Top-Act.

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Rockstars im Osten: Franken rocken China

Eine Band, die in Deutschland kaum bekannt ist, im Ausland aber gefeiert wird wie echte Rockstars? Die Scorpions konnten davon ein Lied singen. Und nun hat auch die fränkische Band "Cosmodrome" eine ähnliche Geschichte erlebt.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Es ist eines dieser Angebote, das zu gut ist, als dass es wahr sein könnte: Benedikt Rathsmann, Frontmann der fränkischen Rock-Band "Cosmodrome", entdeckt in seinem Mail-Postfach eine Einladung für das "Midi-Festival" in Zentralchina, eines der größten Musikfestivals im Land der aufgehenden Sonne. Seine Band hatte sich vor drei Jahren gegründet und versuchte seitdem vergeblich, auf bayerischen und deutschen Bühnen Fuß zu fassen. Und nun das?

Doch tatsächlich stellt sich die Anfrage als echt heraus und die Band reiste Ende September nach China, wo sie als Headliner vor knapp 40.000 Menschen ihre Musik spielten und das Festivalgelände zum Kochen brachten.

Ein Trip ins Reich der Mitte

Dass sie in China eine so große Fangemeinde haben, das hätten die Hobby-Musiker nicht für möglich gehalten. Doch auf chinesischen Internet-Plattformen bekommen die Musikvideos von Cosmodrome Millionen von Klicks. Als die Musiker das erkennen, sind sie erst einmal sprachlos. Offenbar treffen Benedikt Rathsmann, Emanuel Seis (Gitarre) und Dominik Pavelt (Gitarre) genau den Musik-Geschmack der Asiaten.

Die Anreise zum Festival ist turbulent: Weil sie mit ihren Instrumenten und ihrem Gepäck am Zoll aufgehalten werden, verpassen sie ihren Flug nach China. Dann landen sie auch noch in einer anderen Stadt und haben in China noch eine stundenlange Autofahrt vor sich, bevor sie am Festivalort ankommen.

Eine großartige Erfahrung

Kaum auf dem Festival angekommen, werden sie von ihren Gastgebern umworben wie echte Rockstars. Auf dem Festivalgelände kommen sie kaum vorwärts, weil sie ständig von chinesischen Fans um Autogramme gebeten werden, erzählt Gitarrist Emanuel. Auch als Foto-Motiv sind die drei Deutschen sehr beliebt und müssen ständig vor Handykameras posieren.

Ihren rund 40-minütigen Auftritt auf der Bühne werden die drei so schnell nicht vergessen. Es sei absolut atemberaubend gewesen, erzählen sie. Die Aufregung sei anfangs schon groß gewesen, doch als sie ihren ersten Song anspielen und die Fans vor der Bühne sofort mitgehen, sind die Musiker in ihrem Element.

"Es war absolut surreal, unfassbar. Als wir dann gemerkt haben: Die sind wirklich wegen uns da, die haben Spaß, die reagieren auf uns. Ich kann es bis heute nicht beschreiben. Das war ein Gänsehaut-Moment! Absolut toll." Benedikt Rathsmann, Sänger

Die nächste Einladung nach China steht

Zehn Tage haben die drei Musiker aus Bayern in Zentralchina verbracht – und sie sollen wiederkommen. Im Mai 2024 findet das nächste Midi-Festivals statt. Da sollen sie dann wieder auf der Bühne stehen. Und auch hierzulande könnte endlich der Durchbruch klappen: Dank ihres Auftritts in China werden nun auch die deutschen Konzertveranstalter langsam auf "Cosmodrome" aufmerksam.

Der Beitrag zum Artikel in der Abendschau vom 27. November 2023

Roman Roell
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Abendschau vom 27. November 2023

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