Das Gostner Hoftheater in Nürnberg.
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Das Gostner Hoftheater in Nürnberg kämpft um seine Existenz. Ein Crowdfunding war zwar erfolgreich, das Geld reicht aber noch nicht.

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Trotz Spendenaktion: Gostner Hoftheater kämpft ums Überleben

Trotz Spendenaktion: Gostner Hoftheater kämpft ums Überleben

Das Gostner Hoftheater in Nürnberg steht vor dem Aus, denn in vielen Bereichen explodieren die Kosten. Daher hat das Theater eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die bis heute läuft. 90.000 Euro kamen bislang zusammen. Doch das reicht noch nicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Gostner Hoftheater im Nürnberger Stadtteil Gostenhof kämpft um seine Existenz. Anfang Dezember ist das Theater mit der Nachricht von der drohenden Insolvenz an die Öffentlichkeit gegangen und hat eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Noch bis zum heutigen Freitag kann auf der Plattform Startnext gespendet werden. 150.000 Euro benötigt das Gostner Hoftheater nach eigenen Angaben, um die aktuelle Spielzeit zu Ende bringen zu können.

90.000 Euro an Spenden zusammengekommen

Mehr als 45.000 Euro sind bei der Crowdfunding-Kampagne derzeit zusammen gekommen. Das reicht allerdings noch nicht, um die Spielzeit zu retten, sagt Silke Würzberger, die Geschäftsführerin des Theaters. Dank weiterer Spenden, Sponsoring und auch Geldern aus Stiftungen konnte das Theater inzwischen aber mehr als 90.000 Euro sammeln. Die drohende Zahlungsunfähigkeit ist damit weiter nach hinten geschoben, sagt Würzberger, eine endgültige Rettung sei das alles aber nicht.

Frühere Betreiber bezogen kaum Gehalt

Es gibt mehrere Faktoren, warum das Theater in die Schieflage geraten ist. Beispielsweise die Corona-Pandemie und die fehlenden Einnahmen, die Inflation oder die gestiegenen Energiekosten. Hinzu kommt, dass es 2019 einen Generationenwechsel gegeben hat. Die damaligen Betreiber hätten das Theater "aus Spaß und an der Freude an der Kultur" gemacht, erzählt Würzberger, sie haben also kein oder kaum Gehalt für sich bezogen. Heute sieht das anders aus, die jetzige Generation verdient mit dem Job im Gostner Hoftheater ihren Lebensunterhalt.

Löhne der Schauspieler steigen

Hinzu kommt, dass es eine Mindestgagenerhöhung durch den Deutschen Bühnenverein gab, ergänzt die künstlerische Leiterin Christine Haas. Aktuell liegt diese Gage bei über 2.900 Euro brutto im Monat und steigt im März auf gut 3.100 Euro an. Man zahle diesen Mindestlohn gerne mit Müh' und Not, sagt Haas. Allerdings arbeite das Theater oft mit Gastschauspielern, die zehn oder mehr Jahre im Beruf seien. Und für die sei dieser Lohn oft zu wenig: "Ich führe dann Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern, und die sagen mir. Ich würde voll gerne für euch arbeiten, aber sorry, das kann ich mir nicht leisten."

Das Theater hat einen Schauspieler fest angestellt und arbeitet ansonsten mit Gästen, die zum großen Teil aus der Region kommen. Insgesamt sechs Produktion gibt es in der Regel pro Spielzeit. Christine Haas weiß aktuell aber gar nicht, ob sie für die kommende Spielzeit schon planen kann.

Rückhalt und weitere Gespräche

Silke Würzberger und Christine Haas sind neben den vielen Sorgen auch gerührt. Seit dem Hilferuf im Dezember hätten sie viele positive Rückmeldungen erhalten und auch einige Spenden, berichten sie. Das freut die beiden sehr. Demnächst stünden Gespräche mit Vertretern des Freistaats Bayern und des Bezirks Mittelfranken an. Mit der Stadt Nürnberg gebe es aktuell noch keinen Termin. Klar sei, es brauche eine langfristige Lösung, auch über die aktuelle Spielzeit, die bis Juni geht, hinaus. Gerade betreibe man "Brandlöschen".

Die Ticketpreise hat das Gostner Hoftheater bereits erhöht, 20 Euro kostet eines an der Abendkasse. Viel höher wollen die Betreiber nicht gehen, denn Theater soll auch in Zukunft bezahlbar bleiben.

Weitere freie Häuser bald betroffen?

Auch das Theater Pfütze, das Theater Salz und Pfeffer und das Theater Mummpitz haben mit denselben Problemen wie das Gostner Hoftheater zu kämpfen. Auch sie wissen gerade nicht, wie sie die Spielzeit zu Ende bringen sollen. Das Gostner war nur das erste Theater, das das Problem offensiv angegangen ist. Man sei im engen Austausch, sagt Geschäftsführerin Silke Würzberger. Im Gostner Hoftheater hoffen sie nun, dass es bald eine Lösung gibt: "Die öffentlichen Geldgeber müssen sich entscheiden, wie viel Kultur sie wollen in dieser Stadt."

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