Mit dem Wetter hatten die diesjährigen Agnes Bernauer Festspiele wenig Glück. So musste heuer bereits die Premiere wegen eines Gewitters mit heftigen Regenfällen abgebrochen werden. Eine weitere Vorstellung konnte ebenfalls nicht zu Ende gespielt werden und bei acht Aufführungen des Theaterstücks dämpfte Regen die Stimmung auf der Tribüne. Trotzdem fällt die Bilanz positiv aus.
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24 Aufführungen in rund fünf Wochen
Es gab viel Lob für die Aufführungen. Insgesamt besuchten gut 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Theatervorstellungen im Innenhof des Straubinger Herzogschlosses. Vereinsvorsitzender Karl Weber sagt BR24, aus dem Publikum habe es fast nur positive Rückmeldungen gegeben. Die beiden abgebrochenen Vorstellungen wurden nachgeholt, außerdem eine Zusatzvorstellung organisiert, so dass es insgesamt 24 Aufführungen waren, die der Festspielverein in Straubing auf die Bühne gebracht hat.
Die schauspielerische Leistung der Darstellerinnen und Darsteller bewertet Weber als "einmalig". Die Finanzierung der Agnes Bernauer Festspiele in vier Jahren sei gesichert, so der Vereinschef.
Nächste Inszenierung in vier Jahren
Mit den Einnahmen aus den Agnes Bernauer Festspielen muss der Festspielverein eine vierjährige Spielpause überbrücken und die nächste Inszenierung 2028 finanzieren. Zuschüsse erhalte der Verein nicht, erklärt Festspielvereinsvorsitzender Karl Weber.
"Zu 99 Prozent werden wir in vier Jahren eine Wiederauflage der diesjährigen Inszenierung von Regisseur Thomas Stammberger auf die Bühne bringen", so Weber weiter. Der oberpfälzische TV- und Theaterregisseur hatte in diesem Jahr den historischen Stoff des Theaterstücks über das Leben von Agnes Bernauer (ca. 1410 in Augsburg – 1435 in Straubing) neu verfasst und inszeniert.
Insgesamt wirkten auf der Bühne rund 130 Darstellerinnen und Darsteller mit, rund 108 Sprechrollen sind vergeben worden. Stammberger lobte die Riege der Straubinger Laienschauspieler als "hochprofessionell" und "top".
Historischer Hintergrund auf der Bühne
Die Straubinger Agnes-Bernauer-Festspiele sind zum ersten Mal bereits 1935 gezeigt worden. Sie finden normalerweise alle vier Jahre statt. Dargestellt wird das Leben von Agnes Bernauer, die am 12. Oktober 1435 in Straubing in der Donau ertränkt worden ist. Sie war zum damaligen Zeitpunkt mit dem bayerischen Herzogssohn Albrecht III. verheiratet. Eine aus damaliger Sicht nicht standesgemäße Ehe, weil Agnes Bernauer aus einfachen Verhältnissen in Augsburg stammte. Deswegen veranlasste Herzog Ernst von Bayern-München ihre Ermordung.
Noch heute wird in der Karmelitenkirche in Straubing einmal im Jahr eine Gedenkmesse für Agnes Bernauer gefeiert, auf dem Friedhof St. Peter steht eine im Jahr 1436 gebaute Kapelle. Es gilt als wahrscheinlich, dass Agnes Bernauer im Straubinger Karmelitenkloster beerdigt worden ist, ihr Grab aber ist verschollen.
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