US-Regisseur David Lynch
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US-Regisseur David Lynch ist tot

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"Blue Velvet" und "Twin Peaks": US-Regisseur David Lynch ist tot

"Blue Velvet" und "Twin Peaks": US-Regisseur David Lynch ist tot

Der US-Filmemacher David Lynch ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie im Onlinedienst Facebook mitteilte. Der Regisseur war unter anderem bekannt für Filme wie "Blue Velvet" und "Mulholland Drive" sowie die Serie "Twin Peaks".

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US-Regisseur David Lynch ist tot. Er starb kurz vor seinem 79. Geburtstag, wie seine Familie am Donnerstag bei Facebook mitteilte. Die Todesursache ist bislang unklar. Lynch war starker Raucher und hatte im vergangenen August bekannt gegeben, dass er an einem Lungenemphysem litt. Er habe das Rauchen sehr genossen, doch nun zahle er den Preis dafür. Zwei Jahre zuvor habe er aufgehört zu rauchen.

Auf seiner Facbookseite hieß es am Donnerstag: "Es gibt eine große Lücke in der Welt, jetzt, da er nicht mehr unter uns ist. Aber, wie er sagen würde: 'Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch'." Seine Familie bat um Achtung der Privatsphäre.

Surrealistische Bilder und bedrohlicher Sound

1946 wurde Lynch in der Kleinstadt Missoula im US-Bundesstaat Montana geboren. Sein Vater war Wissenschaftler beim Landwirtschaftsministerium und forschte selbst in den benachbarten Wäldern zu Baumkrankheiten und Insekten. Für den Sohn bedeutete das einen tiefen Zugang zu Natur und Kreatur. Später studierte David Lynch in Boston und Philadelphia Malerei. Auch damals schon malte er surrealistische Bilder.

Das Markenzeichen seiner Filme waren dann später auch surrealistische Bilder und mysteriöse Geschichten, unterlegt mit einem bedrohlichen Sound. Zwischen 1977 und 2006 drehte er zehn Spielfilme und die Kultserie "Twin Peaks" über Sex, Drogen und Gewalt. Seinen Durchbruch hatte er mit "Eraserhead". Legendär sind seine Filme "Blue Velvet", "Lost Highway" oder "Mulholland Drive".

Goldene Palme, Goldener Löwe und Ehren-Oscar

Beim Filmfestival von Cannes bekam David Lynch 1990 die begehrte Goldene Palme für seinen Film "Wild at Heart". Für sein Lebenswerk ehrten ihn die Internationalen Filmfestspiele von Venedig mit dem Goldenen Löwen. Er war vier Mal für einen Oscar nominiert, ging jedoch immer leer aus. 2019 bekam er dann immerhin den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Er war ein wichtiges Vorbild für Filmemacher wie Quentin Tarantino oder die Coen-Brüder.

Außerdem war Lynch für seine langjährigen Friedensbemühungen bekannt. Seit den 70er Jahren meditierte er nach der Lehre des Maharishi Mahesh Yogi, dessen Anhänger früher auch die Beatles waren. Der Filmemacher gründete eine Stiftung für "Bewusstseins-basierende Lehre und Weltfrieden" und setzte auf transzendentale Meditation als Friedensstifter. Aus vier Ehen hatte Lynch zwei Söhne und zwei Töchter. Seine Tochter Jennifer Lynch begann wie er Filme zu drehen ("Boxing Helena"). Lynch hatte einen bayerischen Onkel, der als Maler in München lebte.

Mit Informationen von AP, AFP und dpa

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