Das Sonos-Logo vor weißem Hintergrund.
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Sonos-Lautsprecher funktionieren eigentlich ohne Kabel, mit der neuen App aber funktioniert teils gar nichts mehr.

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Sonos: Neue App wird zum Fiasko für den HiFi-Konzern

Seit Mai läuft bei Sonos anscheinend einiges schief: Die neue Smartphone-App verärgert Kunden so sehr, dass neue Produkte verschoben wurden, 100 Mitarbeiter wurden entlassen und der CEO veranschlagt 30 Millionen US-Dollar nur für Schadensbegrenzung.

Im Mai hat der Lautsprecherhersteller Sonos eine neue Version seiner Smartphone-App veröffentlicht, die von Grund auf neu programmiert wurde. Keine zwei Wochen später entschuldigte sich Sonos-CEO Patrick Spence persönlich in einem offenen Brief an seine Kunden. So schlecht funktioniert die neue App anscheinend.

CEO von Sonos entschuldigt sich persönlich

Ein "kolossales Eigentor", urteilt das Tech-Magazin The Verge (externer Link, englischsprachig) darüber: In wenigen Monaten sei Sonos von einer angesehenen Marke zum Paradebeispiel dafür geworden, "was passieren kann, wenn die Chefetage neue Projekte zu aggressiv durchdrückt".

Der US-Hersteller Sonos ist bekannt für kabellose Lautsprecher und Soundbars – die zugehörige App erlaubt es, diese vom Smartphone aus zu steuern. Das sollte sie zumindest: Mit der neuen App-Version konnte man zum Teil nicht mal mehr die Lautstärke verändern – nur eines von vielen Ärgernissen. Audiophile HiFi-Puristen werden da ohnehin nur den Kopf schütteln.

Kommt die alte App-Version zurück?

Inzwischen wird sogar erwogen, die alte App-Version "S2" wieder einzuführen, was technisch auch nicht ohne Probleme ablaufen dürfte – denn viele der neueren Sonos-Produkte bauen auf Cloud-Dienste, die darin noch nicht berücksichtigt sind.

Sonos-CEO: Neue App "oberste Priorität"

Letzte Woche entließ Sonos rund 100 Mitarbeiter, das sind sechs Prozent der Belegschaft. CEO Spence rechnet mit Kosten von bis zu 30 Millionen USD, um die neue App funktionsfähig zu machen. Davon hängt auch die Einführung neuer Produkte ab, die Sonos auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Spence muss befürchten, dass Kunden derweil auf die Lautsprechersysteme der Konkurrenz umsteigen.

Mit Blick aufs kommende Weihnachtsgeschäft ist das ein denkbar ungünstiges Timing. Ziemlich ärgerlich für den Konzern dürfte auch die Tatsache sein, dass Sonos vor wenigen Wochen sein erstes Kopfhörermodell überhaupt auf den Markt gebracht hat. Das schneidet in Tests sogar recht gut ab. Wäre da bloß nicht diese Begleit-App.

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