Thomas Bach (l.) und Johan Eliasch
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Bach-Nachfolge: FIS-Chef Johan Eliasch will IOC-Präsident werden

Bach-Nachfolge: FIS-Chef Johan Eliasch will IOC-Präsident werden

Der gebürtige Würzburger Thomas Bach wird sein Amt als IOC-Präsident niederlegen. Sechs Persönlichkeiten aus dem Sport bringen sich um dessen Nachfolge in Stellung. Unter ihnen ist auch der aktuelle Präsident des Weltskiverbands FIS, Johan Eliasch.

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Dass Johan Eliasch ein ehrgeiziger Mann ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Für den aktuellen Präsidenten des Weltskiverbands und Inhaber einer Skimarke ist kein Ziel zu hoch gesteckt. Das zeigt er in seinem Wirken als FIS-Chef. Besonders die Vermarktung ist dem 62-Jährigen ein großes Anliegen. Nun kandidiert Eliasch um die Nachfolge des gebürtigen Würzburgers Thomas Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der sein Amt niederlegt.

Eliaschs Visionen im Ski-Zirkus stoßen auf Widerstand

In den großen Skinationen dürfte die Nachricht von Eliaschs Kandidatur auf Interesse stoßen, schließlich stießen die Ideen des Briten mit schwedischen Wurzeln allzu häufig auf heftigen Widerstand bei den aktiven wie ehemaligen Athleten.

Eliasch möchte neue Märkte erschließen, besonders in China und den USA. In den Vereinigten Staaten sollen zusätzliche Rennen stattfinden. China soll ein neuer Standort im Weltcup-Zirkus werden. Auch Skihallen in Saudi-Arabien hatten in der Vergangenheit das Interesse des FIS-Chefs geweckt. Mehr Rennen auf immer mehr Kontinenten - ungeachtet einer möglichen Umweltbilanz oder der Tatsache, dass die Athleten schon in der vergangenen Saison über die zu hohe Belastung klagten. Die war auch ein Grund, warum sich viele Profis schwer verletzten und das Saisonfinale gar nicht mehr bestreiten konnten.

Auch Eliaschs Herzensprojekt, ein Mega-Event am Matterhorn - die Abfahrt von der Schweiz nach Italien - fand wenig Anklang. Aufgrund jedes Mal katastrophaler, aber erwartbarer Wetterbedingungen konnte der geplante Speed-Auftakt zwei Jahre hintereinander nicht stattfinden.

Eliaschs Marketing-Ideen beim IOC besser aufgehoben?

"Durch die Position eines FIS-Präsidenten ruiniert er diesen Skisport", schoss der Sportdirektor des Deutschen Skiverbands (DSV) Wolfgang Maier gegen Eliasch. Wortgleich hatte sich auch Ski-Legende Markus Wasmeier gesprochen. Maria Höfl-Riesch sprach im Hinblick auf Eliaschs Pläne und Erklärungen, warum Rennen in den USA nachhaltiger seien als das Nightrace in Schladming in "Blickpunkt Sport" von einem "Eigentor".

Der Widerstand im Skisport ist groß. Und wie würde es beim IOC aussehen? Eliaschs Vermarktungs-Ideen könnten dort durchaus auf Interesse stoßen. Bei den jüngsten Olympischen Spielen in Paris setzte das IOC vermehrt auf Produktplatzierung. So mussten beispielsweise alle Medaillengewinner bei der Siegerehrung immer mit einem bestimmten Smartphone-Modell ein Selfie schießen. Das alles natürlich öffentlich- und besonders kamerawirksam. Erst bei diesen Olympischen Sommerspielen in Paris wurde er zum IOC-Mitglied gewählt. Prompt folgte nun die Präsidenten-Bewerbung.

Sieben Kandidaten für Bach-Nachfolge - eine Frau

Doch um Bachs Nachfolger zu werden, muss sich der umstrittene Ski-Präsident Eliasch gegen sechs Gegenkandidaten durchsetzen. Kirsty Coventry ist die einzige Frau unter den Bewerbern. Die zweimalige Schwimm-Olympiasiegerin aus Simbabwe gilt als längjährige Vertraute Bachs. Sollte die 41-Jährige gewählt werden, wäre sie die erste Frau an der Spitze des Gremiums jemals.

Mehrere Präsidenten von Weltverbänden treten zur Wahl an. So der 67-Jährige ehemalige mehrfache Olympiasieger Sebastian Coe (Leichtathletik), der Franzose David Lappartient (51/Radsport), oder der Japaner Morinari Watanabe (65/Turnen) und eben Eliasch. Die beiden weiteren Bewerber sind der spanische IOC-Vizepräsident Juan Antonio Samaranch (64) und Prinz Faisal al-Hussein (60) aus dem jordanischen Königshaus.

Die Wahl findet im März 2025 statt. Der scheidende IOC-Präsident Thomas Bach bleibt noch bis zum 24. Juni im Amt. Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin wird für acht Jahre gewählt und hat zunächst die Vergabe der Olympischen Spiele 2036 zu verantworten. Für diese Spiele brachte sich in den vergangenen Monaten auch Deutschland in Stellung.

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