Marcel Hirscher
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"Wildcard" für Comeback im Ski-Weltcup - Hirscher profitiert

Marcel Hirscher will nach langjähriger Pause wieder im alpinen Skiweltcup an den Start gehen. Eine Regeländerung des Weltverbandes FIS erleichtert ihm jetzt sein Comeback. Rückkehrer Lucas Braathen hingegen betrifft das Update nicht.

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Wer aus dem Ruhestand in den Ski-Weltcup zurückkehren will, hat künftig bessere Chancen - zumindest dann, wenn der Athlet in seiner aktiven Karriere schon große Erfolge feiern konnte. Eine Aktualisierung des Reglements sieht jetzt nämlich vor, dass ehemalige Aktive, die entweder den Gesamtweltcup, den Weltcup in einer Disziplin, Olympia- oder WM-Gold gewonnen haben, sich um Wildcards bewerben können. Außerdem müssen die Athleten mindestens zwei, aber nicht mehr als zehn Jahre offiziell inaktiv gewesen sein.

Hirscher profitiert und könnte mit Nummer 31 starten

Von dieser Regelung würde vor allem der achtfache Gesamtsieger Marcel Hirscher profitieren. Der 35-Jährige hatte im April sein Comeback im alpinen Skisport angekündigt - allerdings nicht für Österreich. Stattdessen wird er für die Niederlande starten, das Geburtsland seiner Mutter.

Hirscher erfüllt alle Vorgaben des internationalen Skiverbandes FIS und könnte somit für maximal eine Saison als 31. Läufer des ersten Laufes in der jeweiligen Disziplin mit einer Wildcard an den Start gehen. Auch der Start beim Weltcup-Auftakt in Sölden wäre damit gesichert.

Bei einem Meeting der FIS im Frühjahr sollen die Athletensprecher Verena Stauffer und Daniel Yule dem FIS-Renndirektor Markus Waldner die Idee einer Wildcard vorgetragen haben. "Freikarten" gäbe es in anderen Sportarten immerhin auch, so die Argumentation. Schon bei dem FIS-Kongress in Reykjavik soll die Wild Card dann beschlossen worden sein.

Hirscher sprach noch von "Mission Impossible" Sölden

Hirscher hatte bei einer Pressekonferenz in den Niederlande am Mittwoch (24.07.2024) noch von einer "Mission Impossible", von einem unmöglichen Vorhaben gesprochen, beim ersten Weltcuprennen im Oktober zu starten. Auch Hirscher schien zu dem Zeitpunkt noch davon ausgegangen zu sein, dass er sich bei Rennen in Neuseeland Punkte mühevoll erarbeiten muss, um es zurück in den Weltcup-Zirkus zu schaffen: "Ich fliege jetzt nach Neuseeland, werde dort Rennen versuchen zu bestreiten und es ist schon so: Im Endeffekt muss alles passen und alles stimmen: das Wetter, die Bedingungen, Untergrund, die Sichtverhältnisse."

FIS-Council muss Einführung noch absegnen

Lucas Braathen hingegen, der für Brasilien in den Weltcup zurückkehrt, wird wohl nicht von der Regeländerung profitieren. Der Norweger fuhr im Frühjahr 2023 seine letzten Rennen. Sein (zwischenzeitlicher) Rücktritt liegt damit weniger als zwei Jahre zurück. Leistungstechnisch hätte er die Kriterien erfüllt: Immerhin hat der 24-Jährige im Jahr 2023 die Slalom-Kugel gewonnen.