Souverän kämpfte sich der 32-jährige Tim Müller vom KSC Hösbach aus dem Landkreis Aschaffenburg durch die Deutsche Meisterschaft und konnte am Sonntag seinen Titel im Freistil bis 74 Kilogramm verteidigen. Überhaupt hat sich die Ringerhochburg Untermain bei den Deutschen Meisterschaften in Elsenfeld stark präsentiert, sagt Jens Güntling vom Deutschen Ringerbund BR24: "Die Ringerregion Untermain hat natürlich abgesahnt. Ganz nach vorne hat es Tim Müller geschafft – sensationell seine Titelverteidigung. Und das Aushängeschild der Kleinostheimer, Pascal Eisele (für SV Fahrenbach angetreten; Anm. d. Red.) – also da sind zwei Titelträger plus ganz viele Medaillen!"
Vom Bundesligisten SC Kleinostheim aus dem Landkreis Aschaffenburg haben gleich drei Ringer einen Titel geholt. Die zahlreichen Ringervereine am Untermain sind seit über 100 Jahren im Hessischen Ringerverband organisiert.
Viele weitere Medaillen für bayerische Ringerinnen und Ringer
Doch auch die Bayern müssten gut gelaunt nach Hause fahren, haben einige Medaillen im Gepäck: Freistiler Niklas Stechele war für den TSV Westendorf angetreten und holte Gold. Eduard Tatarinov holte die Goldmedaille für den bayerischen SV Burghausen im Männer Freistil bis 92 Kilogramm. "Greco" Deniz Menekse holte Gold für den SV Johannis Nürnberg und beendete seine Einzelkarriere. Bei den Frauen schnitt Adelheid Przybyla vom SV Hallbergmoos am besten ab. Sie holte den zweiten Platz im Freistil-Ringen Frauen bis 65 Kilogramm.
2.500 Zuschauer bei Deutschen Meisterschaften in Elsenfeld
Rund 2.500 Zuschauer verfolgten die Deutschen Meisterschaften, die Sonntagmittag mit dem Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) zu Ende gingen. Auch Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Ringen, Aline Rotter-Focken, verfolgte die Meisterschaften vor Ort. Sie macht sich für den Nachwuchs stark und betonte gegenüber BR24: "Im Nachwuchs sind wir seit Jahren stabil sehr gut, aber es fehlt uns an der Breite, wir sind nicht die Sportart, die im Rampenlicht steht. Wir arbeiten daran, das an die Kinder ranzubringen, so früh wie möglich einzusteigen!"
Ringen bereits im Kleinkindalter
Die Olympiasiegerin hat ihre aktive Karriere beendet, ist Mutter eines zweijährigen Sohnes und betont, wie gut Ringen für die frühkindliche Entwicklung sei. In einigen Bundesländern ist Ringen sogar Teil des Schulsports: "Weil bei uns einfach alle motorischen Grundfertigkeiten gefordert und gefördert werden: Sei es Kraft, sei es Technik, sei es Koordination und Ausdauer! Die mentale Stärke, Disziplin, Teamwork sind Sachen, die kann man auch im Leben nach der Schule gut gebrauchen", so Rotter-Focken.
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