Eine Skulptur vor dem Landshuter Eisstadion
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Eine Skulptur vor dem Landshuter Eisstadion (Archivbild)

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EV Landshut schafft Voraussetzung zum Aufstieg in die DEL

EV Landshut schafft Voraussetzung zum Aufstieg in die DEL

Der Eishockey-Traditionsverein EV Landshut will zurück in die höchste deutsche Spielklasse, die DEL. Eine Voraussetzung dafür ist jetzt erfüllt: Der Lizenzantrag ist gestellt, eine Bürgschaft hinterlegt. Jetzt müsste man noch Meister werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Zum ersten Mal seit der DEL2-Rückkehr 2019 geht der EV Landshut mit einer Aufstiegschance in die neue Saison, die in gut zwei Wochen startet. Zumindest sind jetzt die Rahmenbedingungen dafür geschaffen worden: Der Verein hat den offiziellen Lizenzantrag gestellt und eine geforderte Bürgschaft hinterlegt.

Fünf DEL2-Mannschaften auf dem Sprung nach oben

Das heißt: Wenn der EVL auf sportlichem Weg die DEL2-Meisterschaft holen sollte, hat er nun formal das Recht, die Aufstiegschance auch wahrzunehmen – anders als die Meister der vergangenen beiden Jahre, Regensburg und Ravensburg.

Neben Landshut hat ein weiterer bayerischer Traditionsverein die Unterlagen für das Prüfverfahren der DEL eingereicht: Rosenheim. Jedoch hegen die Starbulls laut eigener Aussage keine Ambitionen für den Aufstieg. Marcus Thaller, der erste Vorstand der Starbulls Rosenheim, erklärte in einer Pressemitteilung: "Bei erfolgreicher Prüfung der Unterlagen wären wir zwar potenziell aufstiegsberechtigt, jedoch sehen wir, aus kurzfristiger Sicht, keinerlei Ambitionen für den Aufstieg. Priorität Nummer Eins bleibt nach wie vor das Erreichen der Preplayoffs und die Etablierung in der zweiten Liga. Das Einreichen der Unterlagen bei der DEL soll vielmehr zur Einschätzung der langfristigen Standortperspektive in Rosenheim dienen."

Weitere DEL-Interessenten der Liga sind: Kassel, Krefeld und Dresden. Auch sie haben heuer ihren Hut bezüglich der Aufstiegsoption in den Ring geworfen. Somit kommen in der DEL2-Saison 2024/25 fünf der 14 Mannschaften für den Sprung in die Eliteliga in Frage.

Landshut bleibt realistisch und ist zuversichtlich

Die Verantwortlichen am Gutenbergweg in Landshut liebäugeln, anders als die Konkurrenz in Oberbayern, jedoch schon mit der obersten Eishockeyliga. Die Bewerbung für die DEL sehen sie unter pragmatisch-perspektivischen Aspekten. In Landshut spricht man von einem wichtigen Signal zur richtigen Zeit, "um die ehrgeizigen mittelfristigen Ziele am Standort Landshut zu unterstreichen".

Mit Blick auf das finanziell hochpotente Trio Kassel, Krefeld und Dresden zählt der EVL, der sich in den fünf Jahren seit dem DEL2-Wiederaufstieg 2019 von Platz 14 bis auf Rang vier in der letzten Saison kontinuierlich hochgearbeitet hat, in der neuen Spielzeit weiterhin nicht zu den Top-Favoriten. Wohl aber werden die Erwartungen angepasst. Mit Lizenzantrag und Bürgschaft für die DEL, erklärt Geschäftsführer Ralf Hantschke, sei man "sozusagen positiv gezwungen, die Messlatte höher zu legen". Ein sportliches Druckmittel für die Mannschaft soll die DEL-Bewerbung jedoch nicht sein, betont der Club.

Der Play-Off-Einzug als Ziel

Offizielles Saisonziel der Landshuter ist die direkte Playoff-Qualifikation, also Platz 6. Im Vergleich zu 2023/24, als im Playoff-Viertelfinale gegen Kaufbeuren Schluss war, wäre das Erreichen des Halbfinales der von vielen Landshutern ersehnte nächste Schritt. Die im Raum stehende Aufstiegschance soll nicht zu Verkrampfung auf oder neben dem Eis führen, betont Hantschke: "Wir wollen auf dieses Ziel hinarbeiten, ja. Aber ob das dann in zwei, drei oder fünf Jahren kommt, ist wieder ein anderer Punkt."

Bei einem Aufstieg bräuchte es eine breitere wirtschaftliche Basis

Ganz ähnlich äußert sich EVL-Präsident Alexander Steiger: "Wir sind eine Eishockey-Stadt, wir haben die Infrastruktur, und wir können die DEL schaffen. Unstrittig ist, dass wir dafür auch jenseits der Eisfläche noch einiges tun müssen. Aber wir wollen diese Vision dokumentieren." Der Landshuter Chefetage ist dabei bewusst, dass es für die DEL ein deutlich breiteres wirtschaftliches Fundament bräuchte. "Wenn es uns mittelfristig gelingen sollte, mit der Meisterschaft die sportlichen Voraussetzungen zu schaffen, dann habe ich die Zuversicht, dass wir den Aufstieg auch wirtschaftlich stemmen können", sagt Ralf Hantschke.

Eishockey hat in Landshut lange Tradition. 1970 und 1983 holte man die Meisterschaft, bevor der Verein 1999 seine DEL-Lizenz aus Finanzgründen verkaufte und der DEL den Rücken kehrte.

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