Konstantin Heide war der "Rising Star" der U17-Fußball-WM in Indonesien. Als zweiter Torwart war er angereist, als Held abgereist.
U17-WM-Held im Abi-Stress
Der Trubel ist noch kaum abgeflacht, da hat der SpVgg-Unterhaching-Keeper schon wieder ganz andere Aufgaben zu meistern: Der 17-Jährige macht aktuell sein Abitur. Sonntagabend zu Gast im Studio bei Blickpunkt Sport, Montagvormittag Mathe-Klausur - vom WM-Tor auf die Schulbank, von den Torwart-Handschuhen zum Füller.
Auch in Indonesien waren zwei Lehrer dabei, ganz verdrängen konnte Heide den Schulstress also nicht. Und was während des Turniers nicht gelernt werden konnte, muss aktuell eben nachgeholt werden. "Es ist viel, den Stoff nachzuholen, aber das kriegt man schon hin", sagte Heide bei Blickpunkt Sport.
Präsident Manni Schwabl will Noten sehen
Für seine Familie sind die schulischen Leistungen aktuell wichtiger als der U17-WM-Titel. Ein "bissl stolz", sei er auf seinen Sohn zwar schon, sagte Günther Heide, aber: "Richtig stolz bin ich dann erst, wenn er sein Abitur hat. Dann sind wir erst alle entspannt in der Familie." Und auch vor seinen Verantwortlichen im Fußball kann Heide seine Schulleistungen nicht verstecken.
Manni Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching, wolle regelmäßig die Noten sehen, verriet Heide. "Seit ich in Haching bin, müssen wir zum Halbjahr immer unser Zeugnis abgeben und dann wird drübergeschaut - nicht nur über die Noten, sondern auch die soziale Bewertung, die man kriegt." Der Papa sei aber trotzdem noch strenger als Schwabl, was die Schule angehe, sagte Heide und lachte: "Der schaut da ganz genau drauf."
Heide parierte zwei Mal
Gut eine Woche nach dem Sieg im Finale gegen Frankreich kann Heide den Trubel und das, was er und die deutsche U17-Nationalmannschaft da erreicht haben, erst wirklich einordnen. Auf seinem Gymnasium haben ihn seine Mitschüler gebührend gefeiert und willkommen geheißen, als er von der U17-WM zurückkehrte: "In der Schule war's schon krass", sagte Heide bei Blickpunkt Sport: "Der ganze Pausenhof war voll und das war echt cool."
Was auffällt: Trotz des Hypes um seine Person bleibt Heide ganz entspannt, saß lässig im Studiosessel, cool und abgeklärt - wie beim Elfmeterschießen im Finale. Heide parierte im Final-Nervenkrimi gegen Frankreich gleich zweimal.
Aufmerksamkeit als "Ego-Massage"
Seine Glanzleistung rückte ihn in den Fokus von Fußball-Deutschland. Allerdings weiß der 17-Jährige die aktuelle Berichterstattung richtig einzuordnen. "Wir werden bei diesen Turnieren hochgelobt und wie Stars behandelt, aber im Endeffekt haben wir als junge Spieler noch nicht wirklich viel erreicht. Klar, wir sind jetzt Welt- und Europameister in unserem Jahrgang, aber im deutschen Profifußball muss sich jeder von uns erst einmal beweisen", stellte Heide klar.
Ziel: Champions League
Seine Ziele, wie er bei Blickpunkt Sport verriet: "Ganz oben ankommen und dann mal Champions League spielen, oder Bundesliga, Premier League." Vater Günther zog bei den Zukunftsplänen seines Sohnes erst mal die Augenbrauen hoch. "Das ist zu weit gegriffen, denke ich, weil es geht so schnell im Sport. Eine schwere Verletzung und dann ist man raus", sagte er: "Darum lege ich Wert darauf, dass er seinen Schulabschluss macht."
11.12.2023: Unser Kommentarbereich ist im Moment wegen eines Software-Updates geschlossen. Der "Umbau" kann bis zu 48 Stunden dauern. Wir bitten um Verständnis.