Schwimmerin im Schwimmbad, Unterwasseraufnahme.
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Schwimmerin (Symbolbild)

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Kehrtwende: Würzburg bleibt Bundesstützpunkt Freiwasserschwimmen

Kehrtwende: Würzburg bleibt Bundesstützpunkt Freiwasserschwimmen

Überraschende Wendung beim Bundesstützpunkt der Freiwasser-Schwimmer in Würzburg: Der Stützpunkt sollte eigentlich zum Ende des Jahres schließen, bleibt jetzt aber doch erhalten – zumindest vorerst.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der Bundesstützpunkt der deutschen Freiwasserschwimmer wird vorerst doch in Würzburg bleiben. Das belegt ein Schreiben des Bundesverwaltungsamts an den Deutschen Schwimmverband (DSV). Der Schwimmverein Würzburg 05 wird somit weiter jährlich rund 90.000 Euro aus Steuermitteln erhalten. Noch im Sommer dieses Jahres hatte der DSV angekündigt, den Bundesstützpunkt in Würzburg zum Jahresende zu schließen.

Skandal um ehemaligen Schwimmtrainer

Der SV Würzburg 05 war trotz zahlreicher sportlicher Erfolge durch Sexualstraftaten seines erfolgreichsten Trainers Stefan Lurz in Verruf geraten. Lurz war 2022 wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Athletinnen und Athleten wanderten ab oder neue blieben aus – der Schwimmverein Würzburg 05 konnte die Kriterien für den Status nicht mehr erfüllen.

Alternativen München und Magdeburg

Nach BR-Informationen galten damals München und Magdeburg als Alternativen für den Stützpunkt-Standort. München ist nach Ansicht des Bayerischen Schwimmverbands besser geeignet als Magdeburg und erfüllt inzwischen auch alle dafür notwendigen Kriterien. Zum Vergabezeitraum 2022/23 war das allerdings noch nicht der Fall.

Neue Bezeichnung für Stützpunkt

Um dennoch einen Bundesstützpunkt im süddeutschen Raum zu halten, wurde nun entschieden den Stützpunkt doch in Würzburg zu belassen. Der neue Anerkennungszeitraum geht vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2028. Ab sofort ist die offizielle Bezeichnung allerdings "Bundesstützpunkt Freiwasser Bayern" – mit Trainingsstätten in Würzburg und München.

Gründe für Festhalten an Würzburg

Damit hat sich der Schwimmverband "Luft verschafft", erklärt Harald Walter, Präsident des Bayerischen Schwimmverbands im Gespräch mit BR24. "Bevor eine falsche Entscheidung getroffen wird, den Stützpunkt nach Magdeburg zu geben, wo kein Mehrwert entsteht, wo das neue Schwimmzentrum noch nicht vorhanden ist und München die Voraussetzungen noch nicht erfüllen konnte, weil wir nicht genügend Zeit hatten." Gleichzeitig habe Würzburg in den kommenden Jahren Zeit an seinem Profil zu arbeiten, so Walter weiter.

Reaktion des Schwimmvereins

Der Schwimmverein Würzburg 05 hat die Nachricht über den Verbleib des Bundesstützpunktes für Freiwasserschwimmen positiv aufgefasst, wie Geschäftsstellenleiterin Stephanie Sefrin an den BR schreibt: "Wir freuen uns natürlich über diese positiven Neuigkeiten. Die optimalen Trainingsbedingungen am Standort Würzburg mit dem vereinseigenen 50m-Sportschwimmbecken und auch den sonstigen Rahmenbedingungen sollen auch künftig den Athletinnen und Athleten hier die Möglichkeit bieten Ihr Potential voll auszuschöpfen und somit erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teilzunehmen."

Der 12-fache Weltmeister Thomas Lurz hat in Würzburg den Sprung in die Weltspitze der Freiwasserschwimmer geschafft, genauso wie Leonie Beck oder Lea Boy.

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