Die Fragezeichen rund um die Personalie Vincent Kompany vor der Saison waren groß. Und das nicht nur ob der korrekten Aussprache seines Vornamens (französisch oder doch deutsch, beides erlaubt). Viel mehr betrat da einer die große Fußballbühne, der zuvor als Trainer in deutlich kleineren Vereinen als dem FC Bayern aktiv gewesen war. Einer, der gerade mit dem FC Burnley aus der Premier League abgestiegen war. Und beim FCB nicht die 1A-Lösung für die Nachfolge von Thomas Tuchel war.
Doch Kompany hat seine Kritiker Lügen gestraft, seine ersten fünf Pflichtspiele gewonnen und damit auch die Bayern-Bosse überzeugt. Da tut auch die jüngste Ergebniskrise von drei sieglosen Spielen nichts zur Sache.
Hainer: "Haben wir seit Jahren nicht gesehen beim FC Bayern"
Präsident Herbert Hainer schwärmt im BR24Sport-Exklusivinterview vom neuen Übungsleiter: "Wir sind unheimlich happy mit unserem Trainer Vincent Kompany. Angefangen bei Max Eberl, über den Vorstand bis zu Uli (Hoeneß) und Karl-Heinz (Rummenigge), weil wir unheimlich attraktiven Fußball sehen. Das haben wir schon seit Jahren nicht mehr gesehen beim FC Bayern."
Zuletzt unter Pep Guardiola könnte man sagen. Zumindest erinnern die jüngsten Auftritte der Münchner stark an den Fußball des spanischen Star-Trainers, bei dem Kompany als Spieler bei Manchester City jahrelang lernen durfte und augenscheinlich einiges mitnehmen konnte. Besonders das Auftreten der Mannschaft gefällt Hainer: "Wenn man das am Sonntag in Frankfurt gesehen hat, das war ein Fußball von einer Dominanz und Beherrschung, wie man sie lange nicht gesehen hat. Ja, wir haben leider nicht gewonnen, aber das wird kommen."
Hainer über FC-Bayern-Ergebniskrise: "Habe überhaupt keine Angst"
Das ist derzeit das einzige Manko. Der Rekordmeister befindet sich aktuell in einer kleinen Ergebniskrise, holte in den letzten drei Spielen nur zwei Unentschieden und verlor in der Champions League bei Aston Villa. Nun wartet nach der Länderspielpause mit dem VfB Stuttgart das nächste Spitzenteam auf den FC Bayern. Danach treffen die Münchner in der Champions League auf den FC Barcelona um Ex-Trainer Hansi Flick.
Präsident Hainer bleibt aber ganz gelassen: "Ich habe überhaupt keine Angst, weil bei dem Fußballstil, den wir spielen, werden wir die Spiele gewinnen. Wir hätten sowohl gegen Aston Villa als auch gegen Eintracht Frankfurt gewinnen können."
"Freude und Gaudi" beim Training des FC Bayern
Vielmehr zählt für Hainer das Auftreten der Mannschaft und das habe sich im Vergleich zur letzten Saison deutlich verbessert. Für Hainer liegen die Gründe auch im Umgang Vincent Kompanys mit der Mannschaft. Der 38-jährige Belgier bringe "neue Impulse rein". Auch auf dem Platz herrsche eine ganz andere Stimmung. "Da ist eine Freude und eine Gaudi beim Training. So haben wir uns das vorgestellt und so haben wir uns das gewünscht."