Daniel Tschofenig in Oberstdorf
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Tournee-Ansage in Oberstdorf-Quali: Fünfmal Österreich vorne

Tournee-Ansage in Oberstdorf-Quali: Fünfmal Österreich vorne

Mit einer unglaublichen Dominanz haben die österreichischen Skispringer der deutschen Vierschanzentournee-Hoffnung Pius Paschke vorerst den Wind aus den Segeln genommen. Bei der Qualifikation in Oberstdorf gab es einen Fünffach-Triumph für den ÖSV.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Österreichische Festspiele in Oberstdorf - zumindest in der Qualifikation zur Vierschanzentournee. Gleich fünfmal leuchtete Rot-Weiß-Rot ganz vorne bei der Generalprobe für den Auftakt des prestigeträchtigen Wettbewerbs auf der Anzeige. Pius Paschke, Gesamtweltcup-Führender aus Kiefersfelden folgte hinter der Österreich-Power als erster Kontrahent auf Platz sechs.

Österreicher Tschoffenig triumphiert vor vier Landsleuten

Vor dem 34-Jährigen landete Quali-Sieger Daniel Tschofenig mit 12,6 Punkten Vorsprung. Der gerade einmal 22 Jahre alte Kärntener landete mit der Tagesbestweite von 141,5 Metern vor Stefan Kraft, Österreichs letzter Tournee-Sieger von 2015 und dem drittplatzierten Michael Hayböck. Dahinter folgten auf Rang vier und fünf Jan Hörl und Maximilian Ortner.

Paschke lässt Punkte bei der Landung liegen

Paschke war auf gute 139 Meter gesprungen, wackelte jedoch bei der Landung etwas und verlor aufgrund der neuen strengeren Notengebung einige Punkte. "Ich war entspannt, bis zum ersten und zweiten Trainingssprung. Die waren nicht ganz so gut", sagte Paschke im ZDF: "Dann musste ich noch eine Schleife drehen, aber das ist mir ganz gut gelungen. Mit dem Qualisprung war ich sehr zufrieden, außer mit der Landung, da hat es mich ein bisschen hinten reingedrückt."

Geiger und Wellinger in Podest-Reichweite

Karl Geiger sprang mit 134 Metern auf einen guten neunten Platz. Andreas Wellinger erwischte keinen optimalen Versuch, bei schlechtem Wind und mit verkürztem Anlauf landete der Ruhpoldinger schon nach 125,5 Metern und wurde Zwölfter in der Qualifikation. Mit durchschnittlichen Leistungen präsentierten sich Stephan Leyhe (Platz 33), Philipp Raimund (Platz 39) und Adrian Tittel (Platz 45).

Horngacher: "Pius weiß, wie es geht"

"Es ist erst einmal gut, dass sich alle qualifiziert haben", bilanzierte Bundestrainer Stefan Horngacher: "Für Pius war es schon wichtig, er war etwas angespannt, der Tschoffenig ist sehr weit gesprungen vor ihm. (...) Er hat einen guten Sprung gezeigt, wenn auch nicht ganz optimal. Aber egal, es war die Qualifikation und Pius weiß, wie es geht."

Die besten 50 Skispringer qualifizierten sich für den Wettkampf am Sonntag (ab 16.30 Uhr - im BR24Sport-Liveticker). Das Qualifikations-Ergebnis bestimmt zudem die 25 direkten Duelle für den ersten Durchgang im Wettbewerb.

Schlechtes Omen Oberstdorf-Sieg?

Sollte es am Sonntag für Paschke, Wellinger oder Geiger tatsächlich zum Sieg in Oberstdorf reichen, muss das kein gutes Omen sein. Seit 1999/00 holten nur zwölf von 25 Oberstdorf-Gewinnern auch den Gesamterfolg. Auch im vergangenen Jahr wurde Wellinger am Ende "nur" Zweiter hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi.

Überhaupt ist die Quote bei den deutschen Springern ernüchternd. Von immerhin elf Oberstdorf-Siegern seit 1992 setzte sich letztlich nur Sven Hannawald 2001/02 im Gesamtklassement durch. Aber immerhin: Der letzte (und einzige) bayerische Vierschanzentournee-Sieger Max Bolkart, heute 92 Jahre alt, gewann 1959 bei seinem Tournee-Triumph das erste Springen in seiner Heimatstadt Oberstdorf.