Der 1. FC Nürnberg hat dem Hamburger SV beim turbulenten Jahresabschluss alles abverlangt, am Ende stand die Mannschaft von Christian Fiél aber mit leeren Händen da. Die Mittelfranken unterlagen dem Aufstiegsaspiranten nach Fan-Boykott und offenem Schlagabtausch mit 0:2 (0:0) und beenden das Jahr 2023 im Tabellen-Mittelfeld der 2. Bundesliga. Der HSV zieht derweil in Tabelle wieder vorbei an Greuther Fürth, das Kleeblatt war am Freitagabend zwischenzeitlich auf Relegationsplatz drei gesprungen.
Schweigen und Tennisbälle: Fans üben Protest
Vor dem Anpfiff wurde U17-Weltmeister Finn Jeltsch von den Verantwortlichen geehrt. Der Innenverteidiger hatte großen Anteil am Titelgewinn in Idonesien, gegen Hamburg stand Jeltsch nicht im Kader. Dann wurde es im weiten Rund erst einmal still. In den ersten zwölf Minuten verzichteten beide Fanlager auf die Unterstützung ihrer Teams. Grund dafür ist der Entschluss der Profiklubs zugunsten einer Öffnung für Investoren, die am Montag bei einer DFL-Abstimmung mit knapper Mehrheit verabschiedet wurde.
Die FCN-Fans machten ihrem Ärger über diese Entscheidung nicht nur durch Schweigen und Plakate Luft, sondern warteten auch mit mit einer besonderen Aktion auf: In der 3., 12. und 52. Minute warfen die Anhänger der Clubberer Tennisbälle auf den Platz und sorgten so dreimal für eine Spielunterbrechung.
Nürnberg und HSV bieten munteren Schlagabtausch
Dem Spielfluss tat dies keinen Abbruch. Hamburgs Top-Torjäger Glatzel traf zunächst freistehend den Ball nicht (20.), dann scheiterte Johannes Geis mit einem krachenden Volley am HSV-Pfosten (27.). Den Nürnbergern fehlte gleich mehrmals die Präzision in aussichtsreicher Position, auf der anderen Seite prüfte Bakery Jatta den guten Mathenia-Vertreter Carl Klaus (33.). Der HSV hatte wie üblich mehr Ballbesitz, doch die Gastgeber konnten das Kombinationsspiel der Walter-Elf weitgehend vom eigenen Tor fernhalten und hatten ihrerseits gute Kontermöglichkeiten.
Doppeltes Aluminium-Pech für Nürnberg
In der zweiten Halbzeit hatte der Club die große Chance zur Führung. Nach einem Steilpass tauchte Kanji Okunuki (58.) frei vor Heuer-Fernandes auf und überlupfte ihn gefühlvoll. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte auf die Torlinie, dann klärte HSV-Verteidiger William Mikelbrencis die Kugel per Kopf an den Pfosten, von da sprang sie aus der Gefahrenzone.
Auch Hamburg blieb gefährlich. Glatzel scheiterte binnen einer Minute erst an Klaus und köpfte bei der darauffolgenden Ecke knapp vorbei (66./67.). In der 80. Minute machte es der gebürtige Münchener besser, auch weil er im Strafraum eine Flanke in Ruhe annehmen und in den Winkel einschieben konnte. Der FCN bäumte sich noch einmal auf, echte Ausgleichsmöglichkeiten blieben jedoch aus. Stattdessen machte der eingewechselte Jean-Luc Dompé mit dem zweiten Treffer alles klar.
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