Max-Morlock-Stadion Nürnberg
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Umbau des Max-Morlock-Stadions: Stadtrat plant ganz groß

Es ist eine echte Herausforderung für die Stadt Nürnberg und den 1. FCN: der Komplettumbau des Max-Morlock-Stadions. Auf dem Weg zur länderspieltauglichen Fußball-Arena planen die Stadträte ganz groß - mit Platz für 50.000 Fans.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Es ist eine teure Investition in die Zukunft, der komplette Umbau des Nürnberger Max-Morlock-Stadions. Die Schätzungen liegen aktuell bei knapp 300 Millionen Euro. Aber es ist eine notwendige Investition. Zumindest sehen das die Nürnberger Stadträte so. Am späten Mittwochnachmittag, gerade noch rechtzeitig vor dem EM-Länderspiel Deutschland gegen Ungarn, haben sie mit großer Mehrheit dafür gestimmt, dass die Planungen für einen vollständigen Umbau des Max-Morlock-Stadions weitergehen sollen. Sie denken dabei ganz groß. Ziel ist es, dass das Stadion künftig 50.000 Plätze haben soll. Und es soll für internationale Fußballwettbewerbe geeignet sein. In den kommenden Monaten werden die Pläne nun weiter ausgearbeitet.

Das ehrwürdige Stadion ist in die Jahre gekommen. "Wir haben ein Stadion, das funktionsfähig und sicher ist", sagt Bürgermeister Christian Vogel (SPD). Aber mehr eben auch nicht. Bei der gerade laufenden Fußball-EM ist Nürnberg wegen des nicht mehr zeitgemäßen Stadions als Austragungsort durchgefallen. Deshalb planen die Stadt Nürnberg und der 1. FC Nürnberg den grundlegenden Umbau des Stadions, basierend auf einer Machbarkeitsstudie, die verschiedene Szenarien durchspielt und drei Varianten vorgeschlagen hat.

Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten kann beginnen

Am Ende haben sich die Projekt-Planer für die große und teuerste Lösung entschieden. In der Debatte im Stadtrat macht Kämmerer Thorsten Brehm (SPD) klar, warum das auch die wirtschaftlichste Lösung ist - trotz der miserablen finanziellen Lage der Stadt. "Es können bei der großen Lösung die höchsten Einnahmen durch den Verkauf von Tickets und durch die Vermietung von VIP-Logen und Business-Sitzen erzielt werden."

Und so könnte der Finanzierungsplan aussehen: Die Stadt beteiligt sich mit 30 Millionen Euro am Umbau. So viel Geld müsste sie in den kommenden Jahren sowieso in die Sanierung des Max-Morlock-Stadions stecken. Der 1. FC Nürnberg will sich als Hauptnutzer ebenfalls mit 30 Millionen Euro beteiligen. Der Rest des Umbaus soll auf Pump finanziert werden. Bezahlt wird das durch die Einnahmen aus der Vermarktung des Stadions.

Achteckiger Grundriss bleibt, keine Aschenbahn, mehr Stehplätze

Vom bisherigen Stadion wird – so der Vorschlag der Machbarkeitsstudie – nach dem Umbau nur noch der achteckige Grundriss übrigbleiben. Der Erhalt der denkmalgeschützten Fassadenteile werde rund zehn Millionen Euro zusätzlich kosten, sagt Vogel. Die Entscheidung darüber wird später fallen. Ansonsten soll alles neu werden: Die Leichtathletik-Laufbahn fällt weg, die Ränge rücken näher ans Spielfeld.

Das ist eine Forderung der Fans. Und sie machen sich auch für mehr Stehplätze stark. "Wir kommen diesem Wunsch entgegen", sagt Vogel. Es entstehen insgesamt rund 16.000 Stehplätze - unter anderem auch im Oberrang. Für Länderspiele könnten diese in Sitzplätze umgebaut werden. Dann hätten im Stadion 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz. "Wir sind überzeugt, dass der Club mit seinen Fans eine solche Kapazität nutzen kann", sagt Niels Rossow, der kaufmännische Vorstand des 1. FCN nach der Sitzung. Der Verein fühle sich in seiner Sicht bestätigt.

Weichen für Stadion-Zukunft werden erst im Herbst gestellt

Und auch Stadion-Bürgermeister Vogel freut sich nach der Sitzung über den Beschluss mit großer Mehrheit, "dass wir weiter an unserem Konzept arbeiten können". Allerdings, und da legt er Wert darauf: "Es ist nicht beschlossen worden, dass wir bauen. Sondern es ist beschlossen worden, dass wir weiter planen, dass wir Aufträge und Gutachten vergeben dürfen." Im Herbst oder Winter sollen die Ergebnisse dann vorliegen. Und dann werden die Stadträte entscheiden, ob umgebaut wird oder nicht.

Und dann wird es auch darum gehen, wie das Umfeld das Stadions geplant wird. Zum Beispiel ist eine kleine Leichtathletik-Arena für die "sommerolympischen Sportarten" angedacht, so Sportreferentin Cornelia Trinkl (CSU). Auch für den Breitensport soll es künftig im Sport-Campus am Dutzendteich Platz geben. Und: Die Stadträte wollen, dass die Planer dort auch den Bau eines neuen Biergartens und einer öffentlichen Toilettenanlage prüfen.

Stadtrat plant den Umbau des Max-Morlock-Stadions
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