Das zuständige Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat einen Antrag der Firma Altmühtaler Mineralbrunnen aus Treuchtlingen genehmigt, zwei Förderbrunnen zu bohren und anschließend Pumpversuche durchzuführen. Das hat die Behörde nun mitgeteilt. Das wasserrechtliche Verfahren sei abgeschlossen.
- Zu Artikel: Altmühltaler sucht nach neuen Mineralwasser-Vorkommen
Die chemischen Analysen aus den Probebohrungen weisen demnach darauf hin, dass das Wasser aus dem Eisensandstein Mineralwasserqualität hat. Die ersten Pumpversuche ließen außerdem darauf schließen, dass genug nutzbares Wasser vorhanden ist.
Grundwasservorkommen vor Übernutzung schützen
Bisher pumpt die Firma Altmühltaler Mineralbrunnen aus einer tiefergelegenen Schicht, dem Sandsteinkeuper, jedes Jahr 250 Millionen Liter Mineralwasser. Das Recht, dieses Wasser zu fördern, läuft in weniger als zwei Jahren aus. Das Wasserrecht muss dann neu beantragt werden.
Dieses riesige Grundwasserreservoir muss allerdings geschont werden, weil es Übernutzungstendenzen zeigt. Es werde nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach mehr Wasser entnommen, als sich nachbilden kann. Wie alle anderen, die im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Wasser aus dem Sandsteinkeuper entnehmen, hat sich auch die Firma Altmühltaler auf die Suche nach einer alternativen Wasserquelle gemacht und diese nun möglicherweise im Eisensandstein gefunden.
Brunnen und Pumpversuche am Stadtrand von Treuchtlingen
Das Treuchtlinger Unternehmen wird unmittelbar neben den ersten Probebohrungen am Stadtrand von Treuchtlingen zwei Brunnen für den Langzeitpumpversuch bohren. Dafür müssen die schon jetzt genauso ausgebaut werden, wie es für eine spätere Nutzung nötig ist. Mehr als zwei Millionen Euro investiert Altmühltaler nach eigenen Angaben in diesen Ausbau.
Bei den anschließenden Pumpversuchen werden auch die Auswirkungen auf andere, umliegende Brunnen dokumentiert. Im Sommer sei damit zu rechnen, dass die beiden neuen Brunnen gebaut und die Pumpversuche endgültig ausgewertet seien, so das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen der Mitteilung.
Weitere Untersuchungen und Genehmigungen nötig
Bis die neuen Brunnen tatsächlich genutzt werden können, sind aber noch weitere Genehmigungsverfahren nötig, wie zum Beispiel die Mineralwasseranerkennung. Dabei wird geprüft, ob das geförderte Wasser tatsächlich den Richtlinien entspricht. Erst dann können beim zuständigen Landratsamt in Weißenburg langfristige Entnahmerechte beantragt werden. Ob und in welcher Menge die Firma Altmühltaler Wasser aus dem Eisensandstein entnehmen darf, muss anschließend in einem neuen Verfahren entschieden werden, so das Landratsamt.
Zum 1. März 2023 ist das Familienunternehmen, das zu den größten Mineralwasserherstellern Deutschlands gehört, mit den zwei Produktionsstandorten im hessischen Breuna und in Treuchtlingen, von Aldi Nord übernommen worden. Damit stieg der Discounter erstmals in die Produktion eines Lebensmittels ein.
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