Nach der angekündigten Streichung von 950 Arbeitsplätzen beim Automobilzulieferer Brose ist die Stimmung in der Automobilzuliefererbranche angespannt. Am Dienstag zeigte sich der Vorsitzende des oberfränkischen Automobilnetzwerkes ofrCar e.V., Timo Piwonski, besorgt über die Situation der Branche.
Kündigungen und Abwanderung von Unternehmen erwartet
Dass weniger Autos bestellt und gebaut werden, wirke sich negativ auf die Automobilzulieferbranche aus, sagte Piwonski in der BR-Sendung "Frankenschau aktuell". Wegen der Unterauslastung müssten die Unternehmen an der Personalkostenschraube drehen und Beschäftigte freisetzen, so Piwonski, der sich auf die Automobilbranche und Zulieferer in ganz Deutschland bezog. Letztendlich werde man betriebsbedingte Kündigungen nicht vermeiden können, betonte der Vorsitzende des oberfränkischen Automobilnetzwerkes. Auch werde es zu Arbeitsplatzverlagerungen kommen.
"Man muss leider sagen, die Koffer sind gepackt, und viele Unternehmen befassen sich intensiv mit dem Weggang und der Verlagerung von Produktionsprozessen", so Piwonski. Verlassen Unternehmen den Standort Deutschland, dann sei keine schnelle Rückkehr zu erwarten.
Stellenabbau bei Brose: Auch Würzburg und Coburg betroffen?
Erst am Dienstag hatte etwa der Automobilzulieferer Brose mit Sitz in Coburg und insgesamt 32.000 Beschäftigten bestätigt, weltweit knapp 1.000 Stellen im Zuge der laufenden Restrukturierung bis Ende 2025 streichen zu wollen. Allerdings stehe noch nicht fest, wie sich diese Zahl auf die internationalen und nationalen Standorte verteilen werde.
Am Standort Bamberg seien maximal 240 Stellen betroffen, teilte die Gewerkschaft IG Metall am Dienstag mit. Die Gewerkschaft vermutet, dass auch die Standorte Coburg und Würzburg von der Stellenstreichung betroffen sein könnten.
Aus Sicht der IG Metall Bamberg ist Brose nach wie vor ein solides Unternehmen. Die Beschäftigten hätten sich in manchen Krisen als verlässliche Mitarbeiter erwiesen. Auf diese Stärke müsse man bauen und Innovationen wieder stärker vorantreiben, so die Gewerkschaft. Die Belegschaft brauche jetzt ein Signal der Sicherheit und keine weiteren Hiobsbotschaften.
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