Leoni soll nach Kapitalschnitt von der Börse genommen werden
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Autozulieferer Leoni soll von der Börse genommen werden

Autozulieferer Leoni soll von der Börse genommen werden

Erst platzte der Verkauf einer Konzernsparte, dann ging der Chef – die Lage beim Autozulieferer Leoni hatte sich zuletzt zugespitzt. Nun der nächste Paukenschlag: Der Nürnberger Konzern soll von der Börse genommen werden. Dafür gibt es frisches Geld.

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Seit Jahren ist die Nürnberger Leoni AG in Turbulenzen. Gerade hatte der Autozulieferer eine tiefe Talsohle mit tiefroten Zahlen durchschritten und befand sich auf dem Weg der Besserung, da gab es neue Hiobsbotschaften: Erst scheiterte der Verkauf der Automobil-Kabel-Sparte, kurz darauf nahm Vorstandschef Aldo Kemper seinen Hut. Nun gibt es neue Schlagzeilen: Die Leoni AG, eine der großen Autozulieferer in Deutschland, soll von der Börse genommen werden. Dafür steigt ein neuer Geldgeber ins Unternehmen ein.

  • Zum Artikel: Geplatzter Verkauf: Autozulieferer Leoni erneut in Turbulenzen

Unternehmer aus Österreich steigt ein

Im Zuge eines Sanierungskonzeptes soll es einen Kapitalschnitt geben. Das heißt: Das Unternehmen soll um rund 700 Millionen Euro entschuldet und das Grundkapital auf Null gesetzt werden. Anschließend soll der österreichische Unternehmer Stefan Pierer (KTM) mit frischem Kapital in Höhe von 150 Millionen Euro einsteigen, teilte Leoni heute mit. Pierer wäre dann alleiniger Aktionär der Leoni AG. Die bestehenden Aktien des Nürnberger Autozulieferers wären nichts mehr wert. Nach der Unternehmensmitteilung stürzte der Aktienkurs heute ab.

Gehen Leoni-Aktionäre leer aus?

"Bei diesem finanziellen Sanierungskonzept handelt es sich aus Sicht des Vorstandes der Leoni AG um die einzige verbleibende Sanierungslösung“, teilte Leoni weiter mit. Es stehe kurz vor dem Beschluss. Die Bürgen des Unternehmens, die Gläubigerbanken und die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie der Bund müssen noch zustimmen. Wenn das Konzept beschlossen wird, stehen die Aktionäre der Leoni AG am Ende mit leeren Händen da. Da nicht angenommen werde, dass eine Hauptversammlung mit ausreichender Mehrheit zustimmt, soll das Konzept auf der Grundlage des neuen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes durchgesetzt werden.

Mit den Gläubigerbanken konnte nach Angaben von Leoni eine notwendige Mehrheit für das Sanierungskonzept gefunden werden. Über eine Beteiligungsgesellschaft sollen die Gläubiger aus den künftigen Einnahmen zu einem bestimmten Anteil bedient werden.

Hohe Schulden plagen Leoni

Leoni stellt mit mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kabel- und Netzwerklösungen für die Autoindustrie her, darunter Kabelbäume. Im Jahr 2022 setzt das Unternehmen knapp 5,1 Milliarden Euro um. Der zunächst geplante Verkauf der Kabelsparte an einen thailändischen Konzern sollte eigentlich 400 Millionen Euro in die Kassen spülen und maßgeblich zur Entschuldung beitragen. Das Geschäft war aber Ende 2022 geplatzt. Das Unternehmen betont, dass es sein Geschäftsmodell für solide hält und der Grund für die Schieflage vor allem in der hohen Schuldenlast zu suchen sei.

Das Logo des Kabel-Herstellers Leoni AG, im Hintergrund die Abbildung von Kabeln.
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Ein österreichischer Unternehmer will beim Nürnberger Autozulieferer Leoni einsteigen. Zugleich soll der Konzern von der Börse genommen werden.

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