Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens kümmert sich um einen Mpox-Patienten in einem Behandlungszentrum im Kongo
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Bavarian Nordic: Mpox-Impfstoff stammt aus Bayern

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Bavarian Nordic: Mpox-Impfstoff stammt aus Bayern

Die WHO hat gerade wegen Mpox den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Für die als Affenpocken bekannte Krankheit gibt es aber bereits einen Impfstoff. Die bayerisch-dänische Firma Bavarian Nordic hat als erste ein Serum entwickelt.

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Die pockenähnliche Viruserkrankung Mpox beherrscht die Schlagzeilen: In Afrika treten immer mehr Fälle mit der neuen Virusvariante auf. Auch in Europa gibt es schon Infizierte. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Mitte August deshalb den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Immerhin gibt es eine Impfung gegen das allgemein als Affenpocken bekannte Virus: Das erste Vakzin wurde in Bayern entwickelt – und zwar von dem Unternehmen Bavarian Nordic. Das Serum wird unter den je nach Land unterschiedlichen Namen Jynneos, Imvamune oder wie in Deutschland Imvanex vertrieben.

Bavarian Nordic aus Münchner Start-ups entstanden

Bavarian Nordic wurde in den 1990er-Jahren gegründet. Es gab verschiedene Forschungen in München, die von den Universitäten ausgelagert wurden. Investoren aus Skandinavien sind dann eingestiegen und haben Bavarian Nordic gegründet. Die Firma hat heute ihren Sitz in Dänemark.

Am Biotechnologiestandort Martinsried bei München arbeiten aber immer noch über 150 der insgesamt rund 1.400 Angestellten des Konzerns. Die meisten von ihnen erforschen hier neue Impfstoffe. Denn darauf hat sich das deutsch-dänische Unternehmen spezialisiert. Auf dem Markt sind bereits Vakzine etwa gegen Tollwut, Cholera und Typhus – und eben auch ein Impfstoff gegen Mpox, der ebenfalls hier in Bayern entwickelt wurde.

Mpox-Impfung: Großaufträge für Bavarian Nordic

Der Erfolg von Bavarian Nordic spricht für den Biotech-Standort Martinsried, an dem viele Firmen vertreten sind. Der Bavarian-Nordic-Impfstoff ist der erste und bisher einzige, der weltweit konkret gegen Mpox zugelassen wurde. Bavarian Nordic kann sich derzeit vor Anfragen kaum retten. Die Firma hat jetzt gerade von der EU-Behörde für die Krisenvorsorge eine große Bestellung für Impfdosen erhalten, die nach Afrika geliefert werden sollen. Von der US-Regierung bekommt Bavarian Nordic zudem über 150 Millionen Dollar für die Ausweitung seiner Impfstoffproduktion, die sich derzeit in Dänemark befindet.

Aktien von Bavarian Nordic auf Höhenflug

Bavarian Nordic ist eine Aktiengesellschaft, die an der Börse notiert ist. Deren Aktien sind heiß begehrt, seit die WHO den Gesundheitsnotstand ausgerufen hat. Der Aktienkurs ist seit Mitte August um rund 40 Prozent nach oben geschnellt.

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